CH/BFS: GAV-Effektiv- und Mindestlöhne steigen 2010 um 0,7%
Zürich (awp) – Die unterzeichnenden Sozialpartner der wichtigsten Gesamtarbeitsverträge (GAV) in der Schweiz haben für 2010 eine nominale Effektivlohnerhöhung um 0,7% beschlossen. Davon werden 0,3% generell und 0,4% individuell zugesichert. Das Niveau der Mindestlöhne nahm ebenfalls um 0,7% zu, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Freitag mitteilte. Von den Lohnverhandlungen waren insgesamt 935’100 Personen betroffen.
Nach einem regelmässigen Anstieg von 2004 (+1,1%) bis 2009 (+2,6%) beträgt die Lohnanpassung für 2010 +0,7%. Diese moderate Erhöhung sei eine Folge der Finanzkrise von 2008 und der Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit im Jahr 2009, so das BFS. Wird die erwartete Teuerung für das Jahr 2010 (+1,1%) berücksichtigt, dürften die gesamtarbeitsvertraglichen Reallöhne in diesem Jahr um 0,4% sinken.
Im sekundären Sektor betrug die Effektivlohnerhöhung 0,4%, im tertiären Sektor 1%. Die Branchen Nachrichtenübermittlung (+1,4%), Landverkehr (+1,3%), Bekleidungsindustrie (+1,2%) und Gesundheits- und Sozialwesen (+1,1%) verbuchten die stärksten Erhöhungen. Demgegenüber nahmen die Löhne in der Be- und Verarbeitung von Holz sowie in der Nahrungsmittelindustrie lediglich um 0,1% zu, und jene der Branchen Unterhaltung, Kultur und Sport sowie Herstellung von medizinischen Geräten, Präzisionsinstrumenten und Uhren konnten keine Erhöhung verzeichnen.
Die Anpassung bei Mindestlöhne sei die schwächste Erhöhung seit 2004 (+0,6%), heisst es weiter. Im primären Sektor stiegen die Mindestlöhne um 0,1%, im sekundären und im tertiären Sektor um 0,7%. Die stärksten Erhöhungen sind in den Branchen Verlags- und Druckgewerbe (+3,4%), Grosshandel (+2,8%), Herstellung von medizinischen Geräten, Präzisionsinstrumenten und Uhren (+2,6%) und Detailhandel (+1,6%) zu verzeichnen. Unverändert blieben die Mindestlöhne hingegen im Baugewerbe, im Gastgewerbe, im Maschinenbau, bei der Herstellung von sonstigen Produkten aus nichtmetallischen Mineralien und im Unterrichtswesen.
ch/cf