CH/D&B: Konkurse nach fünf Monaten um 32% über Vorjahr
Urdorf (awp) – In der Schweiz sind in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres 2’541 im Handelsregister eingetragene Firmen Konkurs gegangen. Das sind 32% mehr als in der Vorjahresperiode, wie die Wirtschaftsauskunftei Dun&Bradstreet (D&B) am Dienstag mitteilte. Insgesamt 1’822 Firmenkonkurse seien auf Insolvenz zurückzuführen, entsprechend einer Zunahme um 15%. 719 Konkurse kamen durch das Konkursverfahren nach OR Artikel 731b zustande.
Im Espace Mittelland (+71%) und in der Ostschweiz (+55%) stieg die Zahl der Konkurse am stärksten an. Kantonal am meisten Konkurse durch Insolvenz gab es mit insgesamt 284 betroffenen Firmen in Zürich (+37%). Ebenfalls eine hohe Anzahl an Konkursen aufgrund von Insolvenzen gab es in den Kantonen Waadt (178), Genf (168) und Bern (136). Die grösste prozentuale Abnahme an Konkursen gegenüber der Vorjahresperiode zeigten Obwalden (-50%), Thurgau (-21%) und Genf (-14%).
Basierend auf den erfassten Konkursen von Januar bis Mai 2010 hat D&B die Konkurswahrscheinlichkeit verschiedener Branchen analysiert. Die Analyse der bisherigen Konkurse zeigt das grösste Risiko im Gastgewerbe, im Baugewerbe und im Landverkehr/Logistik. Am wenigsten gefährdet sind dagegen die chemische Industrie/Pharma, Architekturbüros und Immobilienmakler/-verwaltungen. Das Ausfallrisiko im Gastgewerbe sei über vier Mal höher als in der chemischen Industrie, heisst es.
Neueintragungen im Handelsregister gab es bis Ende Mai insgesamt 15’277, was einer Steigerung von 7% gegenüber der Vorjahresperiode entspricht. Am meisten Zuwachs bei den Neugründungen gab es in der Nordwestschweiz (+16%) sowie in der Zentralschweiz (+11%) und im Espace Mittelland (+9%). Im Kanton Zürich (+1%) blieb die Zahl der Neugründungen praktisch gleich.
Nach Kantonen betrachtet gab es die grösste prozentuale Abnahme an Neugründungen gegenüber der Vorjahresperiode in Appenzell Ausserrhoden (-11%) und Baselland (-7%). Den grössten relativen Zuwachs an neu im Handelsregister eingetragen Firmen zeigten Schaffhausen (+31%) und Basel-Stadt (+32%).
Grosse kantonale Unterschiede beständen auch im Verhältnis von Neueintragungen zu Konkursen, heisst es weiter. Obwalden, Uri, Schwyz und Nidwalden verzeichneten gegenüber dem Schweizer Durchschnitt deutlich mehr Gründungen als Insolvenzen. Dagegen weise ein grosser Teil der Ostschweizer Kantone ein unterdurchschnittliches Verhältnis zwischen Konkursen und Neugründungen auf.
ch/cf