Deutsche Mutter und Kinder sterben während Istanbul-Urlaub
Streetfood beim Istanbul-Besuch könnte einer Familie aus Deutschland das Leben gekostet haben. Nach dem Tod der drei und sechs Jahre alten Kinder ist auch die Mutter im Spital gestorben, wie die Nachrichtenagentur DHA berichtete.
(Keystone-SDA) Der Vater werde noch auf der Intensivstation behandelt. Die Ermittlungen über die Ursache für die Todesfälle halten an. Im Verdacht steht eine Lebensmittelvergiftung. Ob tatsächlich Essen die Tode verursacht hat, ist aber unklar.
Streetfood-Essen bei Istanbul-Besuch
Der Vater, die Mutter, der sechsjährige Sohn und die dreijährige Tochter waren am Sonntag nach Istanbul gereist und hätten dann das getan, was für Tausende Touristen in Istanbul zum Standardprogramm gehört: Streetfood essen. Besonders gefüllte Muscheln und gefüllte Kartoffeln werden im Zentrum der Metropole an zahlreichen Orten verkauft.
Die Familie aus Hamburg soll am Dienstag um die Mittagszeit in den Stadtteil Ortaköy gefahren sein. Das habe der Vater der Familie ausgesagt, bevor er intubiert wurde, berichtet die Zeitung «Sabah». Dort hätten sie bei einem fliegenden Händler gefüllte Muscheln und in einem anderen Laden dann Suppe und Kokorec gegessen, ein traditionelles türkisches Streetfood-Gericht aus Kalbsdärmen.
Auf dem Rückweg ins Hotel im Stadtteil Fatih hätten sie noch Lokum – eine türkische Süssigkeit – und Wasser eingekauft. Andere Medien berichteten, die Familie habe etwa auch Kumpir (gefüllte Kartoffeln) verzehrt.
Behörden haben einen Laden im Verdacht
Am Mittwoch sei die Familie zunächst wegen Übelkeit und Erbrechen mit Verdacht auf Lebensmittelvergiftungen in ein Spital eingeliefert worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Sie sei später aber wieder entlassen worden. Mutter und Tochter seien dann reglos im Hotel aufgefunden und die gesamte Familie erneut in eine Klinik gebracht worden. Kurz darauf seien beide Kinder gestorben, später auch die Mutter.
Laut türkischen Medien hat die Familie türkische Wurzeln und war zum Heimaturlaub nach Istanbul gereist. Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte, es handele sich um deutsche Staatsbürger.
Türkische Behörden haben einen Laden im Stadtteil Besiktas im Visier. «Der Betrieb, von dem angenommen wird, dass er den Vorfall verursacht hat, wurde von den zuständigen Einheiten unserer Gemeinde zum Schutz der öffentlichen Gesundheit und Sicherheit auf unbestimmte Zeit versiegelt», zitierte die Zeitung «Cumhuriyet» die Stadtverwaltung in Besiktas. Der Vorfall werde weiter untersucht.