
Künstliche Intelligenz soll Verhalten von Wildtieren in den Alpen erkennen
Bald soll Künstliche Intelligenz in der Lage sein, einen fressenden, flüchtenden oder ruhenden Hirsch zu erkennen. Im Rahmen des «Mammalps»-Programms der EPFL werden Algorithmen dafür trainiert, Videos und Geräusche von Tieren im Schweizer Nationalpark zu analysieren.
Wie die EFPL berichtetExterner Link, stellten die Forscherinnen und Forscher neun Videofallen im Schweizerischen Nationalpark im Kanton Graubünden auf. Über mehrere Wochen hinweg zeichneten diese mehr als 43 Stunden Rohbilder auf.
Das Team habe diese dann sorgfältig ausgewertet und dabei KI-Tools eingesetzt, um jedes Tier zu erkennen und zu verfolgen.
Die EPFL beschreibt das Projekt «Mammalps»Externer Link als den ersten multimodalen, mehrsprachigen und reich dokumentierten Datensatz über das Verhalten von Wildtieren.
Diese neue Ressource könnte die Überwachung von Wildtieren und die Bemühungen um den Naturschutz verändern. Das Ziel des Projekts ist es, mehr über diese Tiere in ihrer Umgebung zu erfahren, um sie besser schützen zu können.
Analyse von zwanzig Verhaltensweisen
Die gesammelten Daten werden verarbeitet, um die Tiere zu identifizieren und zu zählen. Vor allem dienen sie jedoch dazu, zwanzig Verhaltensweisen wie Fressen, Gehen, Schnüffeln, Kratzen, Baden und Paaren zu analysieren.
Während die einfachsten Verhaltensweisen wie das Laufen mit einem einzigen Bild identifiziert werden können, müssen für andere mehrere Sequenzen miteinander in Verbindung gebracht werden.
«Es gibt komplexere Verhaltensweisen, die einen grösseren räumlichen oder zeitlichen Kontext erfordern, wie die Jagd oder das Raubtierverhalten», sagt Valentin Gabeff.
Der Doktorand am Labor für Computerwissenschaft für Umwelt und Erdbeobachtung an der EPFL wurde kürzlich in der Sendung «19h30» des Westschweizer Fernsehens RTS zu diesem Thema interviewt.
Laborleiter Devis Tuia sagte in der Sendung «CQFD», diese Technik sei auch deshalb interessant, weil es sich um einen «nichtinvasiven und tierfreundlichen» Ansatz handle. «Es ist nicht nötig, das Tier zu halten oder zu betäuben, um ihm ein Halsband umzulegen oder einen Sensor anzubringen.»
Die Bilderfassung begann im Sommer 2023 und dauert bis heute an. Die EPFL will die Beobachtungen auf alle Jahreszeiten ausdehnen.
Übertragung aus dem Französischen mithilfe von Deepl: Christian Raaflaub

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