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Swiss-Piloten der Europa-Flotte streiken

Swiss-Maschine der Jumbolino-Linie. Keystone Archive

Die Piloten der Jumbolino-Flotte der Fluggesellschaft streiken am Dienstag. Betroffen sind die Hälfte der Europa-Flüge von Swiss.

Die Gewerkschaft Swiss Pilots hatte der Direktion ein Ultimatum bis Montagabend gestellt, um für ihre Piloten die gleichen Bedingungen wie die übrigen Swiss-Piloten zu bekommen.

Die Gewerkschaft Swiss Pilots der früheren Crossair-Piloten hat alle Avro-Piloten zu einem eintägigen Streik aufgerufen. Dieser hat am Dienstagmorgen um 5.30 Uhr begonnen. Laut der Fluggesellschaft Swiss sind bislang 122 Flüge annulliert worden. Am stärksten betroffen ist der Flughafen Zürich.

Vom Streik betroffen ist ausschliesslich die aus 24 Maschinen bestehende Avro-Flotte der Swiss für das Europageschäft, die von ehemaligen Crossair-Piloten geflogen wird. Die restlichen Europaflüge und die Langstreckenflotte seien von dem Streik nicht betroffen, sagte Swiss-Sprecher Dominik Werner.

Gegen Diskriminierung gerichtet

Von der Avro-Jumbolino-Flotte werden rund 50% der Europaflüge der Swiss getätigt. Es seien noch weitere Annulationen zu erwarten, sagte Werner. Man setze alles daran, die Auswirkungen auf die Passagiere so gering wie möglich zu halten.

Die Gewerkschaft Swiss Pilots der früheren Crossair-Piloten hatte der Airline ein Ultimatum bis Montagabend gestellt, um ihre “Diskriminierung” gegenüber Ex-Swissair-Piloten zu beenden.

Seit der Gründung der Swiss vor knapp fünf Jahren kämpfen die ehemaligen Crossair-Piloten um die Gleichbehandlung mit den Europapiloten der ehemaligen Swissair. Obwohl ein Schiedsgericht diese Diskriminierung im Sommer 2003 feststellte, hat Swiss laut Swiss Pilots den Missstand bis heute nicht behoben.

Über hundert Piloten im Streik

Swiss bedauert, dass Swiss Pilots “unerwartet und ohne eine konkrete Forderung auf den Tisch zu legen den Weg des Dialoges verlassen hat”. Swiss erwarte, dass die streikenden Piloten ihre Arbeit im Cockpit sofort wieder aufnehmen.

Nach Angaben von Swiss Pilots beteiligen sich mehr als 100 der 210 bei der Gewerkschaft eingeschriebenen Piloten am Streik. Dieser ist für einen Tag ausgerufen. Insgesamt beschäftigt die Swiss-Tochter Swiss European 284 Piloten.

swissinfo und Agenturen

Die Hotline-Nummer für Swiss-Kunden ist +41 (0) 44/564 17 47.

Im August 2005, ein halbes Jahr nach der Übernahme durch die Lufthansa, redimensioniert Swiss ihre Regionalflotte (ex-Crossair).

Im Oktober 2005 lagert Swiss die Regionalflotte aus und nennt sie Swiss European.

Im Dezember 2005 verständigen sich die Swiss und die Piloten der Regionalflotte, Verhandlungen über einen neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) aufzunehmen.

Im März 2006 nehmen die Piloten den von Swiss und der Gewerkschaft Swiss Pilots ausgehandelten Vertrag an, der Einschnitte bei den Löhnen bedeutet hätte.

Anfang Mai hat die Pilotengewerkschaft bekannt gegeben, dass sie bei der Abstimmung eine Fälschung entdeckt habe.

Swiss Pilots hat die Durchführung einer neuen Abstimmung über den GAV angekündigt, doch die Direktion der Swiss lehnt dies ab.

Da es bisher keinen GAV gibt, sind seit Anfang April die Einzelverträge in Kraft. Deren Bedingungen sind allerdings im Vergleich mit den übrigen Piloten der Flotte schlechter.

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