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Im Südtirol hängen die Fahnen nach Zugunfall auf Halbmast

(Keystone-SDA) Bozen I – Südtirol trauert um die neun Todesopfer des Zugunfalls im Vinschgau. An den öffentlichen Gebäuden waren die Fahnen auf Halbmast gesetzt. Am Abend will der Bischof von Bozen und Brixen, Karl Golser, in der Kirche von Schlanders im Beisein der Angehörigen eine Trauerfeier leiten.
Nach der schwersten Zugkatastrophe in der Geschichte Südtirols hat die Suche nach den Verantwortlichen begonnen. Ermittelt wird wegen fahrlässiger Auslösung eines Erdrutsches und fahrlässiger Tötung.
Eine geborstene landwirtschaftliche Bewässerungsleitung könnte die Ursache der Schlammlawine sein, die am Montag den Pendlerzug traf. Die Bozener Staatsanwaltschaft ermittelt unter anderem gegen den Eigentümer der Beregnungsanlage sowie gegen sieben weitere Personen, berichtete Südtirol-Online.
Ausgerechnet in dem Moment, als der Regionalzug am Morgen die enge Schlucht auf der Strecke von Mals nach Meran passierte, stürzten etwa 400 Kubikmeter Schlamm und Geröll auf die Wagen.
9 Personen aus der Region kamen ums Leben. 28 Menschen wurden verletzt, sieben von ihnen schwer. Bäume in Gleisnähe verhinderten, dass der Erdrutsch einen der Wagen ins Kiesbett der Etsch reissen konnte.
Am Unfallort gingen die Aufräumarbeiten auch am Tag nach dem Unglück weiter: Techniker bereiteten den schwierigen Abtransport des Zuges vor.
Der Bozener Staatsanwalt Guido Rispoli erlaubte, die entgleisten Wagen aufzurichten, um nach möglichen weiteren Opfern zu suchen. Vermisst werde aber niemand mehr, sagte er. Verschiedene Experten sollen nun Gutachten zum Geschehen liefern.

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