Kanton Obwalden entschädigt Bereitschaftsdienst von Hausärzten
Der Kanton Obwalden führt 2026 eine Entschädigung für den Bereitschaftsdienst von Hausärztinnen und Hausärzten ein. Sie soll den Kanton jährlich 230'000 Franken kosten.
(Keystone-SDA) Die Massnahme soll dazu beitragen, die Standortattraktivität des Kantons für die Arztpersonen zu steigern, teilte die Regierung am Mittwoch mit. Das derzeitige Angebot an Grundversorgung sei zu knapp. Das Ziel sei es, dass sich neue Ärztinnen und Ärzte ansiedeln.
Bislang entschädigte der Kanton effektive Notfalleinsätze, die Bereitschaft jedoch nicht.
Der Bereitschaftsdienst ist Teil des hausärztlichen Notfalldiensts, der den Notfall des Kantonsspitals ergänzen soll. Er dauert für die diensthabende Fachperson jeweils 24 Stunden.
Die jährlichen Kosten berechnen sich aus den stündlichen Entschädigungen. Diese betragen künftig 10 Franken pro Stunde an Wochentagen sowie 20 Franken pro Stunde an Wochenenden und Feiertagen, hiess es in der Mitteilung weiter.
Kantonsspital soll mittelfristig übernehmen
Die Einführung der Entschädigung forderte der Kantonsrat in einer überparteilichen Motion, die er im Juni ohne Gegenstimmen überwies.
Wie die Obwaldner Regierung in ihrer schriftlichen Beantwortung festhielt, führte der Kanton Luzern 2025 ebenfalls eine Entschädigung des Bereitschaftsdiensts ein. Diese erfolgt im Nachbarkanton pauschal statt pro Stunde.
Mit der Überweisung der Motion forderte der Kantonsrat weitere Massnahmen zur Stärkung der Hausarztmedizin. Insbesondere soll das Kantonsspital Obwalden den ambulanten Notfalldienst mittelfristig ganz oder teilweise übernehmen.