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Ein Fest des nationalen Zusammenhalts

Blasmusik entzückt im Juni die Stadt Fribourg. Keystone

Das 31. Nationale Musikfest in Fribourg versammelt im Juni die Schweizerinnen und Schweizer und bestärkt sie in ihrer multikulturellen Identität. Fribourg ist so gesehen ein sozio-kulturelles Ereignis.

Der Wohlklang der Musik verbindet mehr als alles andere die Kulturen und die Generationen der Schweiz, sagt der Freiburger Bundesrat Joseph Deiss.

Das Eidgenössische Musikfest in Fribourg ist ein wichtiges Verbindungsglied der Kulturen dieses Landes, bläst der Bürgermeister der Stadt Fribourg, Dominique Buman, ins gleiche Horn.

Es ist die Musik, so Buman, die es – im viersprachigen Land – möglich macht, sich zu verstehen, ohne, viele Worte zu gebrauchen.

“Es waren ja genau diese Gruppen (Schützen, Turner, Musiker), die wesentlich zur Gründung der Eidgenossenschaft 1848 beigetragen haben. Und seit diesem Datum gibt es auch die jeweiligen Eidgenössischen Feste.

“Und vergessen wir nicht, die Kultur beginnt nicht erst mit der Ankunft von hochbezahlten Stars”, gibt der Zentralpräsident des Eidgenössischen Musikfestes, Joseph Zinner, zu bedenken. “Sie hat ihre Wurzeln auch dort, wo Woche für Woche mit Liebe und Hingabe geübt wird”. Darum sei es wichtig, dass die öffentliche Hand auch finanziell den Musikgesellschaften und den Musikschulen in diesem Land unter die Arme greife.

Joseph Zinner: “Nicht sämtliche der 430 Musikkorps können das 31. Eidgenössische Musikfest als musikalische Sieger verlassen. Und doch gehören alle zu den Siegern”. In dem Sinne nämlich, dass man reicher ist an Eindrücken, an persönlichen Kontakten, an Erfahrungen.

Der Direktor des Organisations-Komitees, Marius Barras meint: “Indem alle diese Musikvereine nach Fribourg kommen, besuchen sie eine Stadt, einen Kanton, wo sich die ganze historische Dimension des Anlasses in einem Wort verdichten lässt: “Begegnung!”

Denn, schon seit Jahrtausenden gingen wesentliche Impulse der Geschichte dieser Region und der Schweiz vom Gebiet des heutigen Fribourg aus: Die Römer während der Zeit der Helvetier, Die Alamannen zur Burgunderzeit oder die Herzöge von Zähringen mit ihrer Linie nach Savoien.

“Die 20’000 Musikerinnen und Musiker an diesem 31. Eidgenössischen Musikfest”, fährt Marius Barras fort, “spielen eine unersetzliche Rolle im sozialen Gefüge der Schweiz. “Die Liebe zur Musik verbindet die Menschen über alle Alters- und Berufsgrenzen, über Herkunft und Wesen hinweg miteinander.”

“Und wie etwa seine Vorgänger von 1906 und 1953,” unterstreicht Barras, “wird auch das Eidgenössische 2001, auf seine Art, einen sozio-kulturellen Markstein darstellen.”

Emmanuel Manzi

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