Mehmedi trifft, Siege für Bayer und Bayern
(Keystone-SDA) Bayern mit 3:0 und Bayer mit 4:1 starten perfekt zur Champions League, derweil Titelverteidiger Barcelona beim 1:1 in Rom Mühe bekundete.
Gruppe E: Mehmedis nächster Akzent
Admir Mehmedi setzt in Leverkusen weiterhin die kursweisenden Akzente. Rund sechs Jahre nach seinem Debüt in der Eliteklasse (beim 1:6 gegen Marseille mit dem FCZ) stürmte der Schweizer in der Startphase zu seinem ersten Champions-League-Tor – notabene mit dem Aussenrist in technisch perfekter Manier.
Der Absteiger der letzten Saison hat sich in der überaus prominenten bestückten Werkself inzwischen eine exzellente Ausgangslage geschaffen und kam bisher in jeder Partie von Bayer zum Zug. Schon in der Qualifikation war Mehmedi im Rückspiel gegen Lazio (3:0) massgeblich am Vorstoss ins Millionen-Geschäft beteiligt.
Der missratene Einstieg war für BATE nur zwischenzeitlich zu korrigieren. Nach einem defensiven Missgeschick Hilberts drehte Bayer auf und manövrierte den weissrussischen Serien-Champion gleich reihenweise aus. Calhanoglu (47./75.) und die neue mexikanische Attraktion Javier «Chicharito» Hernandez (59.) ermöglichten das Wunschergebnis. Und für die Gäste setzte sich die Flut von Gegentoren auf höchstem Klub-Level fort: In den letzten vier Runden der letzten Europacup-Saison hatte sich Borissow 17 Gegentore eingehandelt.
Ein respektables 1:1 erkämpfte sich die Roma gegen den FC Barcelona. 102 Tage nach ihrem Triumph in Berlin bemühten sich die Katalanen trotz spielerischer Vorteile vergeblich um den maximalen Ertrag. Suarez› Vorteil beantwortete die Nummer 2 der Serie mit einer kurzzeitigen Offensive und beanspruchte dabei zum einen das Glück, dass der Referee Barça einen Penalty unterschlug und Alessandro Florenzi, wie die Klub-Ikone Totti aus der eigenen Jugend-Abteilung stammend, fabrizierte das Kabinettstück des Abends: Er düpierte den deutschen Keeper Marc-André ter Stegen nach einem wunderbaren Solo im Couloir mit einem perfekt getimten 44-Meter-Heber.
AS Roma – FC Barcelona 1:1 (1:1)
57’836 Zuschauer. – SR Kuipers (Ho). – Tore: 21. Suarez 0:1. 31. Florenzi 1:1.
AS Roma: Szczesny (50. De Sanctis); Florenzi (85. Torosidis), Manolas, Rüdiger, Digne; Keita, De Rossi, Nainggolan; Salah, Dzeko, Falque (82. Iturbe).
FC Barcelona: Ter Stegen; Sergi Roberto, Piqué, Mathieu, Jordi Alba; Rakitic (61. Rafinha/65. Mascherano), Busquets, Iniesta; Messi, Suarez, Neymar.
Bemerkungen: Roma ohne Capradossi und Pjanic, Barcelona ohne Dani Alves, Bravo, Douglas und Vermaelen (alle verletzt). 100. Champions-League-Spiel von Messi. Verletzt out: 50. Szczesny (Hand), 65. Rafinha (Knie). Verwarnungen: 63. Nainggolan. 75. Piqué (beide wegen Fouls).
Bayer Leverkusen – BATE Borissow 4:1 (1:1)
24’280 Zuschauer. – SR Makkelie (Ho). – Tore: 4. Mehmedi 1:0. 13. Milunovic 1:1. 47. Calhanoglu 2:1. 59. Hernandez 3:1. 75. Calhanoglu (Handspenalty) 4:1.
Leverkusen: Leno; Hilbert, Tah, Papadopoulos, Wendell; Bellarabi, Kampl, Bender (44. Kramer), Mehmedi; Calhanoglu (77. Brandt); Hernandez (72. Kiessling).
Gruppe F: Ausschreitungen der Fans
Hektik entfachten im berüchtigten Karaiskakis nur die Fans – und zwar in beiden Lagern. Die Polizei sah sich veranlasst, gegen eine Münchner Gruppierung mit Schlagstöcken vorzugehen. Auf dem Feld hingegen leistete Piräus zwar im Rahmen seiner Möglichkeiten Widerstand, aber in wirklich delikate Zweikämpfe war der Favorit aus München nicht zu verwickeln. Zu unpräzise, teilweise gar übermütig stellte sich Olympiakos der Konfrontation.
Und als sich Thomas Müller in der zweiten Hälfte einmal etwas Raum verschaffte, schätzte Keeper Roberto die Situation zu Ungunsten der Equipe von Pajtim Kasami ein. Der Bayern-Topskorer, seit der Sommerpause mit inzwischen elf Treffern auf Klub- und DFB-Ebene, überlistete den Spanier mit einem glückhaften «Kunst»-Schuss. Mario Götze, im Juli Finaltorschütze und deutscher WM-Held, bei Bayern gleichwohl nur prominenter Kurzarbeiter, erhöhte auf 2:0, ehe Müller in der Nachspielzeit mit einem Penalty nachlegte. Eine weitgehend stilsichere, aber keinesfalls brillante Performance genügte gegen die im letzten Herbst vor eigenem Publikum makellosen Griechen zum zwölften Startsieg in Folge.
Arsenal, neben dem FCB vermeintlich das zweite Schwergewicht der Gruppe, leistete sich bereits bei erster Gelegenheit einen blamablen Aussetzer. Dem englischen Kaufrausch folgte ausserhalb der Premier-League-Traumfabrik die erste grosse Katerstimmung. Nicht anders ist das überraschende 1:2 der Gunners in Zagreb zu werten. Tags zuvor hatten Man City (1:2 gegen Juve) und Manchester United (1:2 in Eindhoven) im ähnlichen Mass enttäuscht. Der frühere Leverkusen-Professional Junior Fernandes markierte nach einem Corner den entscheidenden Treffer.
Olympiakos Piräus – Bayern München 0:3 (0:0)
33’000 Zuschauer. – SR Velasco Carballo (Sp). – Tore: 52. Müller 0:1. 89. Götze 0:2. 92. Müller (Foulpenalty) 0:3.
Bayern: Neuer; Lahm, Boateng, Alaba; Thiago Alcantara, Xabi Alonso (76. Kimmich), Vidal (79. Götze), Bernat; Müller, Lewandowski (59. Coman), Douglas Costa.
Bemerkungen: Olympiakos mit Kasami (Gelb in der 5./Foul), Bayern ohne Ribéry, Robben (beide verletzt).
Dinamo Zagreb – Arsenal 2:1 (1:0)
40’000 Zuschauer. – SR Hategan (Rum). – Tore: 24. Oxlade-Chamberlain (Eigentor) 1:0. 58. Junior Fernandes 2:0. 79. Walcott 2:1.
Arsenal: Cech; Debuchy, Gabriel, Koscielny, Gibbs (66. Campbell); Santi Cazorla, Arteta (66. Coquelin); Oxlade-Chamberlain (65. Walcott), Özil, Sanchez; Giroud.
Bemerkungen: Arsenal ohne Wilshere, Welbeck (beide verletzt), Mertesacker (krank).
Gruppe: G: Penalty-Tor entscheidend
Chelsea reagierte vehement auf die Tristesse im Liga-Alltag. Dem schlechtesten Saisonstart in der Meisterschaft seit 29 Jahren folgte der programmgemässe Auftakt im europäischen Business. Maccabi, im Playoff vom Schweizer Titelhalter Basel während 180 Minuten überraschend nicht zu schlagen, wurde beim 4:0 der Blues überrollt. Eine erste Offerte vom Elfmeterpunkt aus schlugen die Blues zwar aus, in der 15. Minute holte Willian Verpasstes nach. Und unmittelbar vor der Pause dämmte Oscar die englische Anspannung per Foulpenalty endgültig ein.
José Mourinho, im Vorfeld der Partie emotional wie seit langem nicht mehr und in einem verbalen Clinch mit einem BBC-Journalisten, dürfte den ordentlichen Start nach den zuletzt erheblichen Formschwankungen seiner Stars befriedigt zur Kenntnis genommen haben. «Dumme Fragen» (Mourinho) hat der Coach mit dem grössten europäischen Palmarès aller aktueller Premier-League-Trainer – zwei Trophäen und sechs Halbfinal-Teilnahmen in der Champions League – zumindest in den kommenden Tagen keine mehr zu befürchten. Im nächsten Spiel gegen Porto – die Portugiesen verspielten ihren 2:1-Vorteil in Kiew in vorletzter Minute – kann sich Chelsea bereits die Grundlage zum Achtelfinal-Vorstoss erkämpfen.
Chelsea – Maccabi Tel Aviv 4:0 (2:0)
SR Zwayer (De). – Tore: 15. Willian 1:0. 45. Oscar (Foulpenalty) 2:0. 58. Diego Costa 3:0. 78. Fabregas 4:0.
Chelsea: Begovic; Azpilicueta, Zouma, Cahill, Baba; Loftus-Cheek (77. Traoré), Fabregas; Willian (23. Diego Costa), Oscar (65. Ramires), Hazard; Rémy.
Bemerkungen: Chelsea ohne Courtois und Falcao (beide verletzt). 6. Hazard verschiesst Foulpenalty. 23. Willian verletzt out (Oberschenkel). Verwarnungen: 1. Loftus-Cheek. 5. Rajkovic. 33. Igiebor. 45. Ben Haim I (alle wegen Fouls).
Dynamo Kiew – FC Porto 2:2 (1:1). – SR Brych (De). – Tore: 20. Gussew 1:0. 23. Aboubakar 1:1. 81. Aboubakar 1:2. 89. Bujalski 2:2.
Gruppe H: Hulks Doublette
Zenits Star Hulk rückte bereits am ersten Spieltag doppelt in den Mittelpunkt. Der Brasilianer stellte den spanischen Vertreter Valencia mehrfach vor unlösbare Probleme. Die 2:0-Führung entglitt Zenit indes, erst der belgische Internationale Witsel bereinigte die temporären Schwankungen der Russen mit seinem Coup in der Schlussphase.
Eine aufreibende Premiere im Zirkel der Top 32 Europas erlebte Gent. Für das 1:1 in Unterzahl gegen den Ligue-1-Topklub Lyon hatte der Aussenseiter zu leiden. Alexandre Lacazette, der Topskorer der letzten Saison in Frankreich, verschoss 120 Sekunden vor dem Ende einen Penalty. Für die belgische Pointe des Tages sorgte ein gebürtiger Tessiner: Danijel Milicevic, einst in Lugano und Yverdon beschäftigt, skorte im wichtigsten Spiel seiner Laufbahn.
Gent – Lyon 1:1 (0:0). – 20’000 Zuschauer. – SR Collum (Scho). – Tore: 58. Jallet 0:1. 68. Milicevic 1:1. – Bemerkungen: Gent bis 82. mit Milicevic. 41. Rote Karte gegen Dejaegere (Gent/Foul). 87. Rote Karte gegen Foket (Gent/Foul), Sels wehrt den folgenden Penalty von Lacazette ab.
Valencia – Zenit St. Petersburg 2:3 (0:2). – SR Thomson (Scho). – Tore: 9. Hulk 0:1. 45. Hulk 0:2. 55. Cancelo 1:2. 74. Gomes 2:2. 76. Witsel 2:3.