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«ÖSV-Skandal von Turin»: 6 Freisprüche, 3 bedingte Verurteilungen

(Keystone-SDA) Olympische Spiele – Ein paar Exponenten des Österreichischen Skiverbands dürfen aufatmen, weil sie im «Skandal von Turin» gute Nachrichten erreicht haben.
Im italienischen Doping-Prozess gegen Mitglieder des Österreichischen Skiverbands wegen der Vorfälle bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin hat es vor einem Gericht im piemontesischen Susa sechs Freisprüche und drei bedingte Verurteilungen gegeben.
Bestraft werden in erster Instanz der aus dem Fürstentum Liechtenstein stammende Langlauf-Trainer Emil Hoch sowie die Biathleten Wolfgang Perner (2002 in Salt Lake City Gewinner einer Olympia-Bronzemedaille) und Wolfgang Rottmann (2000 in Oslo Weltmeister über 20 km). Hoch traf es am härtesten. Er wurde zu 20 Monaten Haft und einer Busse in der Höhe von 26’000 Euro verurteilt. Die Strafmasse für Perner und Rottmann waren ein wenig milder. Die Urteilsbegründung war zunächst noch ausstehend.
Über Freisprüche erster Klasse durften sich ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, Sportdirektor Markus Gandler, Ex-Trainer Walter Mayer, Sportmediziner Peter Baumgartl sowie die beiden Langläufer Martin Tauber und Jürgen Pinter freuen.
Die Staatsanwaltschaft hatte allen Angeklagten Dopingpraktiken beziehungsweise deren Begünstigung vorgeworfen und mehrjährige Haft- und Geldstrafen gefordert. Alle Angeprangerten hatten sich für unschuldig erklärt. Das Verfahren von Langläufer Johannes Eder wurde ausgeklammert, in diesem Fall wird es zu einem separaten Urteil kommen.
In einer schriftlichen Stellungnahme des ÖSV zu den Urteilen von Susa heisst es, dass vom vermeintlichen «Skandal von Turin» nach einem sechsjährigen Verfahren eigentlich nichts übrig geblieben sei. Der Urteilsspruch bestätige zudem die korrekte Vorgehensweise des ÖSV, der jene drei Personen, die jetzt bedingt verurteilt worden seien, bereits vor fünf Jahren aufgrund eines Berichts seines Disziplinarausschusses sanktioniert und ausgeschlossen habe.
Die Affäre war ins Rollen gekommen, nachdem die italienische Polizei am 19. Februar 2006 bei einer Razzia im Olympia-Quartier der Österreicher in Pragelato ein umfangreiches Dopinglabor entdeckt hatte. Das IOC sprach danach lebenslange Olympia-Sperren aus.

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