"Mohrenkopf"-Hersteller Robert Dubler: Grosse Detailhändler nehmen seine Produkte wegen ihres Namens aus den Regalen, aber der Dubler-Patron bleibt bei seiner Produktbezeichnung.
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Auch an diesen Wappen von Schweizer Gemeinden mit sogenannten "Mohrenköpfen" wird festgehalten: Möriken, Flumenthal, Avenches, Mandach, Cornol, Oberweningen (von links oben nach recht unten).
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Verschwinden soll aber die Statue von David de Pury in Neuenburg: Der Bankier hinterliess der Stadt nach seinem Tod 1786 in Lissabon ein riesiges Vermögen. Den Grossteil davon erwarb er er durch Diamanten-, Finanz- und Sklavenhandel am portugiesischen Hof. Darum fordern Bürger die Entfernung dieser Statue.
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Das Café "Mohrenkopf" in Zürich, bereits geändert: Die Stadt Zürich hat dieses Lokal im Frühling 2020 nach vierzig Jahren umbenannt. Es heisst jetzt "Frisk Fisk".
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Ebenfalls angepasst: Altes und neues Logo der Basler Fasnachts-Gruppe "Negro Rhygass". Nach einer Debatte um das Logo änderte die Gruppe dieses, behielt aber ihren Namen.
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Die Kontroverse hat auch diese Gedenktafel an Johann August "General" Sutter in Rünenberg, Baselland erfasst: Der Schweizer wanderte 1843 nach Amerika aus. Er legte den Grundstein für Kaliforniens Hauptstadt Sacramento, war aber laut Historikern auch ein Sklaventreiber.
Severin Furter / Volksstimme
Entfernen oder mit Hinweis versehen? Die Statue des Schweizer Politikers, Wirtschaftsführers und Eisenbahnpioniers Alfred Escher auf dem Bahnhofplatz in Zürich: Dessen Erbe beruht auf den Erträgen einer Kaffeeplantage auf Kuba von Eschers Vater Heinrich, die von Sklaven bewirtschaftet wurde.
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Das Zunfthaus zum Mohren in Bern mit umstrittenen Logo der gleichnamigen Zunft während der Fasnacht 2015.
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Der Schweizer Naturforscher Louis Agassiz war ein Vordenker der Rassenhygiene im Nationalsozialismus. Seine Statue ist neben der des deutschen Forschungsreisenden Alexander von Humboldt an der Stanford-Universität in Kalifornien zu sehen. In Neuenburg ist der Espace Louis Agassiz inzwischen umbenannt in Espace Tilo Frey. Eine Avenue Agassiz in Lausanne ist mit einem Hinweis versehen. Und im Wallis gibt es die Forderung, das Agassizhorn umzubenennen.
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