Reichste Schweizer verursachen am meisten Umweltemissionen
Das reichste Prozent der Schweizerinnen und Schweizer stösst achtmal so viel CO2 aus wie die ärmere Hälfte der Bevölkerung. Auch der Schweizer Finanzplatz trage massiv zur Klimakrise bei, wie der Oxfam-Report zeigt.
(Keystone-SDA) Die Schweiz zeige im Kleinen auf, was global geschehe, schrieb die Nichtregierungsorganisation (NGO) Solidar Suisse in einem Communiqué vom Mittwoch. Wenige Wohlhabende verursachten den Grossteil der Emissionen, während andere die Folgen trügen.
Das zeige der neue Oxfam-Report «Climate Plunder: How a powerful few are locking the world into disaster», zu welchem Solidar Suisse die Schweizer Zahlen hat. 82 Prozent der Menschen in der Schweiz gehören zum reichsten Zehntel der Weltbevölkerung. Hierzulande verursache eine Person aus den reichsten 0,1 Prozent 673 Kilogramm CO2 pro Tag. Das sei 26-mal mehr als jemand aus der ärmeren Hälfte in der Schweiz.
Grossbank begeht Klimasünden
Die UBS stelle seit dem Pariser Klimaabkommen über 211 Milliarden US-Dollar für Öl- und Gasprojekte bereit. Zusammen mit der ehemaligen Credit Suisse investierten die beiden Schweizer Finanzinstitute zwischen 2021 und 2022 mindestens acht Milliarden US-Dollar in neue Kohle-, Öl- und Gasvorhaben, wie die NGO schrieb.
Mit dem Austritt aus der «Net Zero Banking Alliance» im März dieses Jahres habe die UBS sich offiziell vom Ziel verabschiedet, ihre Investitionen mit dem 1,5-Grad-Ziel in Einklang zu bringen, hiess es weiter.
Die Grossbank teilte am Abend auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit, sie halte an ihren Dekarbonisierungszielen fest. Ihr Ziel sei, die von der UBS finanzierten Emissionen vom Basisjahr 2021 ausgehend bis 2030 um 70 Prozent zu senken. «Per Ende 2023 haben wir eine Reduzierung von 80 Prozent gegenüber 2021 erreicht», hiess es in der Antwort.
Für eine gerechte Klimapolitik forderte Solidar Suisse, dass Reiche und Konzerne ihre Luxus-Emissionen und Übergewinne besteuern müssen und der Einfluss der Superreichen begrenzt wird, indem Konzerne keine Sonderrechte erhalten und Lobbyismus transparente Grenzen bekommt. Auch solle die Schweiz Klimafinanzierung und Entwicklungszusammenarbeit ausbauen, um Armut und Ungleichheit – gerade im Globalen Süden – gezielt zu verringern.