Bundesversammlung zur Wahlsitzung zusammengetreten
Die Vereinigte Bundesversammlung ist um 08.00 Uhr zur Wahl der sieben Mitglieder der Schweizer Regierung sowie eines neuen Bundeskanzlers zusammengetreten. Zu wählen sind ebenso der Präsident und der Vizepräsident der Regierung für das Jahr 2000.
Die Vereinigte Bundesversammlung ist um 08.00 Uhr zur Wahl der sieben Mitglieder des Bundesrates sowie eines neuen Bundeskanzlers anstelle von Francois Couchepin zusammengetreten. Zu wählen sind ebenso der Präsident und der Vizepräsident der Regierung für das Jahr 2000.
Sämtliche sieben bisherigen Bundesrätinnen und Bundesräte streben die Bestätigung für eine weitere vierjährige Amtszeit an. Die SVP-Fraktion erhebt Anspruch auf einen zweiten Sitz zu Lasten der SP und hat den Zürcher Unternehmer und Nationalrat Christoph Blocher als Gegenkandidaten zu Bundespräsidentin Ruth Dreifuss nominiert. Die amtierenden Bundesräte haben sich nach Dienstalter der Wahl zu stellen.
Für das Amt des Bundeskanzlers bewerben sich die beiden Vizekanzler Hanna Muralt (SP) und Achille Casanova (CVP) sowie die Generalsekretärin der Bundesversammlung, Annemarie Huber-Hotz (FDP).
Zum Auftakt des «Wahltages» stellte Nationalratspräsident Hanspeter Seiler (SVP) die Beschlussfähigkeit der Bundesversammlung fest. Danach verabschiedete er Francois Couchepin, den elften Bundeskanzler in der Geschichte des Bundesstaates, der kurz vor seinem 65. Geburtstag in den Ruhestand tritt.
Couchepin habe sich von ganzem Herzen der Aufgabe gewidmet, die er als Stabschef oder Tempelhüter zu erfüllen hatte, würdigte Seiler den Abtretenden. Ein besonderes Anliegen sei ihm die Arbeitsweise des Bundesrates und der Ausbau dessen Kommunikationsmittel gewesen. Als Leiter tiefgreifender Reformen der Bundesverwaltung sei es ihm nicht nur darum gegangen, Verwaltungseinheiten von einem Departement zu einem andern zu verschieben. Ihm sei vor allem auch daran gelegen gewesen, dem öffentlichen Dienst eine neue Philosophie zu verleihen.
“Unser scheidender Bundeskanzler – ein stiller Schaffer hinter den Kulissen, der nie nach Beifall haschenden Auftritten trachtete – hat ein beachtliches Werk hinterlassen, das viel zum Wohl unseres Landes beiträgt”, sagte der Nationalratspräsident. Das Parlament habe ihn erlebt, wie ihn der verstorbene Bundesrat Jean-Pascal Delamuraz beschrieben habe: mit einem wachsamen Auge und ausgezeichnet durch geistige Spontaneität und sprühende Intelligenz.
Nach einer kurzen «Schlusserklärung» vom scheidenden Bundeskanzler Couchepin standen die die Fraktionserklärungen zu den Bundesratswahlen auf der Tagesordnung.
Nach den Fraktionserklärungen wurden die Wahlzettel für den ersten «Urnengang» – für die Wiederwahl von Bundesrat Adolf Ogi – ausgeteilt.
SRI und Agenturen
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