Kantone sagen, wo rauchen erlaubt ist
Im Kampf gegen Passivrauchen sollen Kantone strengere Regeln erlassen dürfen als der Bund. Mit diesem Entscheid hat der Nationalrat am Mittwoch sein eigenes Gesetz zur Makulatur gemacht.
Bisher haben alle Kantone, die ein Rauchverbot in Restaurants kennen, strengere Regeln erlassen, als sie das Parlament per Bundesgesetz einführen will. Die Räte sind sich allerdings noch nicht einig, wie weit der Schutz der Nichtraucher tatsächlich gehen soll.
Während der Ständerat das Rauchen nur noch in abgetrennten Fumoirs zulassen will, möchte die grosse Kammer auch Raucher-Restaurants zulassen. Dies soll dort möglich sein, wo keine Fumoirs eingerichtet werden können.
Die Lungenliga zieht die Lancierung einer Volksinitiative in Betracht, die über die im Parlament erarbeiteten Lösungen hinausgeht.
Auch die Stiftung pro aere, die Arbeitgemeinschaft Tabakprävention, die Krebsliga, die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme und die Schweizerische Herzstiftung gehen mit dem Nationalrat hart ins Gericht.
Die grosse Kammer habe sich «von Behauptungen des Wirteverbandes und des Gewerbeverbandes übertölpeln lassen, die jeder Grundlage entbehren», heisst es in einem gemeinsamen Communiqué.

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