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Seniorenrat gegründet

Bundesrätin Ruth Dreifuss (Mitte) mit Präsidentin Angeline Fankhauser und Vize Walter Seiler. Keystone

Neu gibt es ein politisches Forum für Probleme und Anliegen von älteren Menschen. Die Seniorinnen und Senioren wollen sich auf allen Ebenen für ihre Rechte einsetzen.

An der Gründungs-Versammlung vom Montag in Bern begrüsste Innenministerin Ruth Dreifuss die Schaffung eines solchen Forums für Seniorinnen und Senioren.

Der Schweizerische Seniorenrat (SSR) sei nicht das erste Gremium, das sich mit Fragen rund um die ältere Generation befasse, sagte Dreifuss. Er sei aber die erste Organisation in diesem Bereich, die sich ausschliesslich aus so genannt betroffenen Personen zusammensetze.

Der SSR dürfe jedoch nicht Privilegien für die ältere Generation anstreben. Es müssten immer Wege gesucht werden, die die Anliegen aller Altersklassen der Schweizer Gesellschaft gerecht miteinbeziehen würden.

Angeline Fankhauser erste Präsidentin

Zur ersten SSR-Präsidentin wurde die frühere Nationalrätin Angeline Fankhauser gewählt, die gleichzeitig Präsidentin der Vereinigung aktiver Senioren- und Selbsthilfeorganisationen der Schweiz (Vasos) ist. Erster Vizepräsident wurde Walter P. Seiler, der dem Schweizerischen Senioren- und Rentnerverband (SSRV) vorsteht.

Vasos und SSRV waren die tonangebenden Kräfte bei der Schaffung des SSR und teilen sich die Sitze in den SSR-Gremien paritätisch. Fankhauser wird ihr Amt während eines Jahres innehaben. Danach wird Seiler den SSR ein weiteres Jahr lang präsidieren.

Nicht die Arbeit des Parlaments übernehmen

Fankhauser bekräftigte, der SSR wolle nicht dem Parlament oder den politischen Parteien die Arbeit abnehmen. Vielmehr wolle man eng mit dem Bundesamt für Sozialversicherung und Pro Senectute Schweiz zusammenarbeiten, um Doppelspurigkeiten zu vermeiden.

Der SSR wolle überall dort mitwirken, wo der Lebensbereich der Seniorinnen und Senioren von politischen Entscheiden betroffen sei, sagte Seiler. Dazu sei eine Plattform für die ältere Generation nötig.

Schweizer Seniorencharta geplant

Laut Gesellschaftsvertrag hat sich der SSR zum Ziel gesteckt, «die Würde, die Lebensqualität und die Autonomie älterer Menschen zu wahren». Er will sich an Vernehmlassungs-Verfahren beteiligen und den Bundesrat in Altersfragen beraten.

Der SSR beabsichtigt zudem, den Behörden eigene Projekte zu unterbreiten. Als Beispiele nannte Seiler eine Schweizer Seniorencharta oder eine Definition der Rechte von Heimbewohnern.

Pro Senectute stellt Infrastruktur zur Verfügung

Die Infrastruktur für das SSR-Sekretariat wird in Zürich von Pro Senectute Schweiz zur Verfügung gestellt. Finanziert wird die Tätigkeit des SSR aufgrund des Leistungsvertrags vom Bundesamt für Sozialversicherung und Pro Senectute.

Der SSR geht auf eine Initiative der ersten Senioren-Landsgemeinde im St. Gallischen Weesen im August 1999 zurück. Rund 3000 Seniorinnen und Senioren beschlossen damals einstimmig die Schaffung eines Seniorenrates.

swissinfo und Agenturen

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