Strabag und Lafarge gründen gemeinsame Osteuropa-Zementholding
WIEN (awp international/APA) – Der österreichische Baukonzern Strabag und der französische Zement-Weltmarktführer Lafarge bündeln ihre Zementaktivitäten in mehreren zentral- und osteuropäischen Ländern. Die beiden Baustoffkonzerne hätten einen Vertrag zur Gründung der Lafarge Cement CE Holding GmbH mit Hauptsitz in Österreich unterzeichnet, teilte die Strabag am Dienstagabend mit. Lafarge werde 70 Prozent und die Strabag 30 Prozent der Anteile halten.
Lafarge werde ihre Zementwerke Mannersdorf und Retznei (beide Österreich), sowie Cikovice (Tschechien) und Trbovlje (Slowenien), die Strabag ihr derzeit im Bau befindliches Werk in Pecs (Ungarn) in die Holding einbringen. Als Ergebnis dieser Transaktion reduzierten sich die Verbindlichkeiten von Lafarge um 77,5 Millionen Euro. Vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden soll die Gesellschaft mit Jahresbeginn 2011 operativ starten. Sie werde von Lafarge voll und von Strabag at-equity konsolidiert.
Die gesamte jährliche Produktionskapazität der gemeinsamen Firma liegt bei 4,8 Millionen Tonnen Zement. Die Baustoffe werden in allen Ländern unter der Marke Lafarge vertrieben werden. Die gemeinsame Bearbeitung der Märkte Österreich, Tschechien, Slowakei, Slowenien und Ungarn soll beiden Unternehmen wesentliche Synergien im Investitions- und Kostenbereich bringen.
Die Strabag sichere sich mit diesem Deal ihren jährlichen Zementbedarf von 1,5 Millionen Tonnen, sagte Strabag-Vorstandsvorsitzender Hans Peter Haselsteiner. «Zudem erreichen wir Skaleneffekte in der Beschaffung und in der Verwaltung und profitieren vom Know-how des Zement-Weltmarktführers».
Lafarge-Chef Bruno Lafont geht davon aus, dass Dank des grösseren Industrienetzwerkes sich Möglichkeiten zur Wertschöpfung eröffnen, besonders in der Optimierung der Logistik. «Mit diesem gemeinsamen Unternehmen kombinieren wir die Stärken zweier Marktführer», sagte Lafont./ggr/APA/stb