Heute in der Schweiz
Liebe Auslandschweizerinnen, liebe Auslandschweizer
Haben Sie Ihre Stimmzettel bereits erhalten? Erneut steht in der Schweiz eine Abstimmung an. Diesmal geht es unter anderem um Investitionen in Kriegsgeschäfte.
Herzliche Grüsse aus Bern
Handfester Knatsch zwischen der Romandie und der Deutschschweiz.
Erneut müssen sich wieder mehr Covid-19-Erkrankte in Spitalbehandlung begeben. Einige Spitäler in der Westschweiz sind bereits am Anschlag. Gesundheitsminister Alain Berset appellierte deshalb kürzlich an die Solidarität der Kantone untereinander. Operationen, die nicht aufgeschoben werden können, sollten momentan nicht mehr durchgeführt werden.
Unter anderen beharrt der Kanton Zürich aber weiterhin darauf, auch nicht dringende Eingriffe durchzuführen. Diese Haltung sorgt im Bundeshaus für rote Köpfe. «Wir haben Platz», heisst es aus Zürich. Man sei auch so bereit, bei Bedarf Patientinnen und Patienten aus anderen Kantonen aufzunehmen.
Laut Berichten in Zeitungen von Tamedia ein Grund für die «Befehlsverweigerung»: die Spitäler würden sich vor finanziellen Verlusten fürchten. Im Frühling, als der Bundesrat einen Operationsstopp verfügt hatte, seien viele Betten leer geblieben. Und bis heute hätten die Behörden diese Spitäler nicht dafür entschädigt.
- Der Artikel in den Zeitungen von TamediaExterner Link (Paywall).
- Warum die Wirkung der Reisequarantäne zweifelhaft ist, erfahren Sie in Der BundExterner Link.
- Wie der Gesundheitsminister die Situation in den Spitälern einschätzt, lesen Sie bei SRF NewsExterner Link.
- Mehr zur Corona-Pandemie in der Schweiz: Corona-Krise: Die Situation in der Schweiz.
- Hier haben wir die Corona-Krise für Sie grafisch dargestellt.
Mehr
Das Vertrauen in die Regierung hat seit dem Lockdown gelitten.
Nur noch 44% hatten im Oktober grosses Vertrauen in die Regierung. Im April, während der ersten Welle der Corona-Ansteckungen, hatten 67% der Befragten starkes Vertrauen in den Umgang der Regierung mit der Krise. Das zeigt die neuste Befragung des Forschungsinstituts Sotomo im Auftrag unserer Muttergesellschaft SRG SSR.
In der Romandie ist das Vertrauen jetzt sogar noch etwas tiefer. Wahrscheinlich hat dies auch mit dem bereits erwähnten Knatsch um die Spitalbetten zu tun. Unterschiede fanden die Forscherinnen und Forscher nicht nur zwischen den Sprachregionen. Sie stellten auch fest, dass die 15- bis 24-Jährigen jetzt offenbar mehr mit der aktuellen Situation zu kämpfen haben als die über 65-Jährigen.
«Insgesamt hat sich die Stimmung deutlich verschlechtert», sagt der Studienleiter. «Misstrauen, Egoismus und Aggressivität scheinen Werte wie Solidarität und Freundlichkeit, die während der ersten Welle der Infektionen im Frühjahr dieses Jahres im Vordergrund standen, beiseite zu schieben.»
- Die Studie im Detail und in Grafiken finden Sie auf swissinfo.ch.
- Hier die neusten Meldungen und Berichte von SRF News zum Thema CoronavirusExterner Link.
- Offizielle Informationen über das neue CoronavirusExterner Link gibt’s auf der Website des Bundesamts für Gesundheit (BAG).
- Eine weltweite Übersicht bietet diese Karte der Johns Hopkins UniversitätExterner Link.
Mehr
Sollen Schweizer Pensionskassen in Rüstungsunternehmen investieren dürfen?
Sie kreuzen gegenwärtig die Klingen: Gegner und Befürworter einer Initiative, die Investitionen in Rüstungsgüter verbieten will. Grosse Anleger wie die Nationalbank, Pensionskassen und private Vorsorgestiftungen sollen nicht mehr in Unternehmen investieren dürfen, die Waffen und Rüstungsgüter produzieren. Ende November stimmen wir in der Schweiz über die Kriegsgeschäfte-Initiative ab.
Heute werde die Mehrheit der Menschenrechts-Verletzungen mit Kleinwaffen begangen, sagt Thomas Bruchez, Co-Sekretär der Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA). «Alle Waffen sind problematisch. Deshalb brauchen wir einen Rechtsrahmen, der ihre Finanzierung verbietet.» Dies könnte auch ein Signal an andere Finanzzentren der Welt senden, so Bruchez.
Das Ziel der Initiantinnen und Initianten sei eindeutig die globale Abrüstung, sagt die Christlichdemokratische Nationalrätin Christine Bulliard-Marbach. Ein Verbot in der Schweiz würde aber zu keiner friedlicheren Welt führen. Da viele kleine Schweizer Unternehmen Zulieferer seien, würden bei einem Ja auch Arbeitsplätze gefährdet, warnt Bulliard-Marbach.
- Das sagen die Befürworterinnen und Befürworter der Kriegsgeschäfte-Initiative.
- Das sagen die Gegnerinnen und Gegner der Kriegsgeschäfte-Initiative.
- Darum geht es bei der Kriegsgeschäfte-Initiative.
- Warum das Parlament gegen die Initiative ist, erfahren Sie in diesem Artikel.
Mehr
Ein Schweizer leitet eines der berühmtesten und grössten Edel-Kaufhäuser der Welt.
«KaDeWe»: Diese Buchstabenfolge war früher für viele ein Versprechen. Doch wie ist es heute, wo man alles online kaufen kann? Das berühmte Kaufhaus des Westens präsentiert sich als Erlebniswelt auf 60’000 Quadratmetern.
«Wir verkaufen nichts, was Sie wirklich brauchen», sagt der Berner André Maeder, seit 2014 Chef des Einkaufstempels. Weil Schmökern online eher schwierig ist, glaubt er deshalb auch, dass das 113-jährige Kaufhaus auch in 113 Jahren noch bestehen wird.
Schon allein die Tatsache, dass im sechsten Stock 26 Restaurants untergebracht sind, spricht dafür. Denn online essen bestellen, das ist etwas, was einfach viel weniger Spass macht als ein Besuch in einem echten Restaurant. Auch deshalb fürchtet sich Maeder nicht vor dem E-Commerce, wie er im Interview sagt.
- Das ganze Interview mit André Maeder bei swissinfo.ch.
- Schwerer als die Kaufhäuser werden der Online-Trend und die Corona-Krise wohl die Bankfilialen treffen, wie mein Kollege Mischa Stünzi kürzlich berichtete.
- Ebenfalls erfolgreich in Deutschland unterwegs ist Ursula Richenberger, die wir im Sommer porträtierten.
In Übereinstimmung mit den JTI-Standards