
Heute in der Schweiz
Liebe Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer
Wer dieses Jahr sehen will, wie sich wagemutige Skifahrer über den Hundschopf hinabstürzen, muss schon selber auf die Piste. Die Lauberhorn-Abfahrt wurde wegen Corona nämlich abgesagt. Womöglich trägt ein einziger Brite eine wesentliche Mitschuld daran.
Herzliche Grüsse aus Bern

Dieses Jahr finden wegen Corona keine Lauberhornrennen statt.
Normalerweise sind die britischen Touristen für Wengen, den idyllischen Skiort im Berner Oberland, ein Segen. Doch dieses Jahr sind sie eher ein Fluch. Denn mit den Gästen von der Insel kam auch das besonders ansteckende Coronavirus. Wengen wurde zum Hotspot.
Nach längerem Hin und Her hat der Kanton deshalb beschlossen, die legendären Weltcup-Skirennen am Lauberhorn abzusagen.
Immerhin kann das Jungfrau-Skigebiet nun für das Publikum offenbleiben, tröstet sich die Region. Ob das wirklich eine so gute Idee ist? Waren es nicht ausgerechnet Ski-Touristen, die Wengen die hohen Fallzahlen überhaupt erst beschert haben?
- Von Unverständnis bis Gelassenheit: SRF News hat ReaktionenExterner Link zur Absage eingeholt.
- «Die Kommunikation lässt aus unserer Sicht sehr zu wünschen übrig», kritisiert Lauterbrunnens Gemeindepräsident den Kanton in der Jungfrau ZeitungExterner Link.
- Tamedia-Recherchen decken Superspreader in Wengen auf.Externer Link Ist ein einziger Brite mitverantwortlich für die Absage? (Paywall)
- Wer gar nicht ohne Lauberhorn kann, oder einfach weil’s so schön war: Hier gibt’s die Siegfahrt von Beat FeuzExterner Link aus dem letzten Jahr.
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Debattieren für die Demokratie.
Worum geht es bei einer Debatte? Klar, denken Sie sich, darum, überzeugend zu reden. Stimmt. Trotzdem würde ich dagegenhalten, dass es mindestens ebenso darum geht, gut zuzuhören.
Ziel einer Debatte ist es nicht, das Gegenüber an die Wand zu reden, sondern das Publikum vom eigenen Standpunkt zu überzeugen. Und das geht am besten, wenn man genau verstanden hat, mit welchen Punkten das Gegenüber aufzutrumpfen versucht.
Insofern ist das erste TV-Duell zwischen dem künftigen US-Präsidenten Joe Biden und Noch-Amtsinhaber Donald Trump völlig zurecht als die schlechteste PräsidentschaftsdebatteExterner Link in die Geschichte eingegangen. Statt zuzuhören fielt Trump seinem Herausforderer andauernd ins Wort. Hätte er doch vorher den Kurs von «La gioventù dibatte» besucht.
- Jugend debattiert: Wie ein Tessiner Verein Jugendlichen die direkte Demokratie näherbringt, beschreibt meine Kollegin Sonia Fenazzi.
- Politisch aktiv ist die Jugend oft bereits, aber eher auf der Strasse als an der Urne, wie mein Kollege Renat Kuenzi schreibt.

Ist die Zeit der Schweizer Uhrenindustrie am Ablaufen? Sie steht zumindest vor grossen Herausforderungen.
Apple allein verkauft heute deutlich mehr Uhren als die gesamte Schweizer Uhrenbranche zusammen. Smart ist gefragt. Für die «dummen» Zeitmesser «Made in Switzerland» lassen sich die Jungen nur bedingt begeistern. Im Einsteigersegment verliert die Schweiz deshalb Marktanteile.
Das zeigt: Selbst ohne Pandemie hätte die Branche zu beissen gehabt. Und mit Corona erlebt sie gerade die schlimmste Krise der letzten 80 Jahre. Keine chinesischen Reisegruppen mehr, die in Interlaken und Luzern die Uhrenläden stürmen, Boutiquen wegen Lockdowns geschlossen und hunderttausende Konsumenten, die den Gürtel enger schnallen müssen.
Die Analyse unseres Uhrenspezialisten Samuel Jaberg zeigt auf, welchen Herausforderungen sich die Branche stellen muss.
- Diese fünf Herausforderungen muss die Schweizer Uhrenindustrie meistern, um wieder auf Kurs zu kommen.
- Unser Fokus zur Schweizer Uhrenbranche.

Offene Gaststätten trotz Zwangsschliessung.
Gestern hat Ihnen mein Kollege Giannis Mavris berichtet, dass die Schweiz zu den Ländern gehört, die punkto Corona-Hilfen am sparsamsten sind. Heute sage ich ihnen, was das für Auswirkungen haben kann.
Eine der Branchen, die sich von der Regierung besonders im Stich gelassen fühlen, ist die Gastronomie. Auf ihre Verzweiflung hat sie mit einer umstrittenen Aktion aufmerksam gemacht: Einige Wirtinnen und Wirte haben am Montag im Rahmen der internationalen Aktion «Wir machen auf» verbotenerweise ihr Lokal geöffnet. Es blieb – wie in anderen Ländern auch – bei einzelnen Betrieben.
Trotzdem löste das Vorgehen Unmut aus. Die Gewerkschaft Unia etwa monierte, das sei «ein Affront gegen die Menschlichkeit und den gesunden Menschenverstand». In einem sind sie sich aber einig: Das «unwürdige Geknausere» der Schweiz bei den Covid-19-Nothilfen müsse ein Ende haben.
- Die international angelegte Protestaktion gegen Zwangsschliessungen findet auch in der Schweiz GehörExterner Link, wie der Blick schreibt.
- Der Frust wächst: Nach der Gastrobranche proben gemäss 20 Minuten weitere Unternehmen den AufstandExterner Link.
- Zweiter Impfstoff für die Schweiz: Das schreibt der Tages-Anzeiger über das Vakzin von ModernaExterner Link.
- Weshalb das Geschäft mit den Masken lukrativ aber riskant ist, erfahren Sie im Beitrag der NZZ am Sonntag.
- Das ist die aktuelle Corona-Situation in der Schweiz.
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