
TA/Swiss Life-VRP sieht Potenzial zur weiteren Senkung der Verwaltungskosten
Zürich (awp) – Swiss Life-Verwaltungsratspräsident Rolf Dörig sieht im Vorsorgegeschäft Potenzial, die Verwaltungskosten noch weiter zu senken. «Bei Swiss Life haben wir die Kosten in den letzten zehn Jahren kontinuierlich gesenkt. Sicherlich liegt da noch etwas mehr drin», erklärte Dörig im Interview mit dem «Tagesanzeiger» (Ausgabe, 11.03.).
Der Wettbewerb zwinge Swiss Life, das Geschäft so günstig wie möglich zu machen. «Wir stehen nicht nur unter dem Druck der Versicherungsnehmer, sondern auch unter jenem der Aktionäre», sagte Dörig weiter. Der Eigentümer übernehme auch das Risiko, wenn auf den Kapitalmärkten etwas passiere, dafür sei eine Rendite von 8 bis 10% angemessen und nicht unverschämt.
Dörig selber hat am vergangenen Sonntag mit einer Ablehnung der Renten-Abstimmung gerechnet, allerdings nicht in diesem Ausmass. «Es hat mir klar gezeigt, dass viele Leute Angst davor haben, ihren dritten Lebensabschnitt nicht mehr finanzieren zu können.» Die Abstimmung sei möglicherweise zu früh gekommen. Man sei zu wenig vorbereitet gewesen, um das komplexe Thema transparent darzustellen.
Mit den Bestimmungen der sogenannten Legal Quote dürfen Versicherer 10% der Anlagerendite abzweigen. Dies geschieht auf dem Bruttogewinn. Politiker kritisieren, dass dies auf dem Nettogewinn (nach Abzug diverser Kosten) geschehen soll.
Auf Basis der Nettorendite wäre das Geschäft mit der beruflichen Vorsorge laut Dörig für die Lebensversicherer nicht mehr interessant. «Wir würden zu wenig oder nichts mehr verdienen.» Die Chancen wären gross, dass sich Swiss Life bei einer entsprechenden Änderung in der Praxis den Ausstieg aus dem Geschäft überlegen müsste. «Garantierte Vorsorgelösungen, wie wir sie anbieten, hätten die Versicherten dann nicht mehr», so Dörig.
mk/uh