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TAGESÜBERBLICK WIRTSCHAFT

Dieser Inhalt wurde am 16. Juni 2010 - 17:38 publiziert

Bern (awp/sda) - Mittwoch, 16. Juni
STEIGERUNG: Marken-Händler haben in der Schweiz im Mai 7,7 Prozent mehr neue Autos verkauft als vor einem Jahr. 24'771 Neuwagen wechselten die Hand. Seit Jahresbeginn aufgerechnet beläuft sich das Plus im Vergleich zum Krisenjahr 2009 auf 8,6 Prozent. Die positiven Vorzeichen für ein gutes Autojahr 2010 hätten sich bestätigt. Bereits in den Vormonaten hätten die Verkäufe zugelegt. Bei Käufern gefragt war vor allem der Dacia - die Verkaufszahl der zum Renault-Konzern gehörender Billig-Marke hat sich seit Anfang Jahr auf 1739 mehr als verdoppelt. Alleine im Mai haben Händler mit 571 Modellen mehr als drei Mal so viel verkauft wie im Vorjahresmonat.
ABBAU: Der Chemiekonzern Huntsman will in Basel und Schweizerhalle Stellen abbauen. Dazu hat er am Dienstag ein Konsultationsverfahren gestartet. Das von Seite der Personalvertretung genannte Abbauziel von 130 Stellen wollte ein Konzernsprecher nicht bestätigen. In der Division Textilfarbstoffe arbeiten heute im Basler Werk Klybeck rund 750 Personen. Ab einem Abbau von zehn Prozent geht das Recht von einer Massenentlassung aus, die eine Konsultation der Personalvertretung erfordert. Die internen Abbauziele wollte der Sprecher nicht bekanntgeben; es gehe aber um weniger als 250 Jobs. Konkret sollen Doppelspurigkeiten abgebaut, Abläufe gestrafft und ein neues Schichtmodell eingeführt werden.
VERKAUF: Der Textilmaschinen-Hersteller und Autozulieferer Rieter verkauft seine italienische Tochtergesellschaft Idea Institute an die in St. Gallen ansässige Industrieinvestorin Quantum Kapital. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart. Idea Institute mit Sitz in Turin beschäftigt rund 155 Mitarbeitende, davon etwa 130 in Italien. Quantum Kapital übernehme neben dem Stammhaus auch die Niederlassung in China und die Aktivitäten in Brasilien.
ZUNAHME: Dank der besseren Wirtschaftslage fliesst wieder mehr Geld in die Werbung. Im Mai 2010 erhöhten sich die Werbeausgaben den vierten Monat in Folge. Insgesamt wurde im vergangenen Monat in Zeitungen, Fernsehen und anderen Werbeträgern für brutto 377 Mio. Fr. geworben. Das sind 5 Prozent mehr als im Mai 2008. Seit Anfang 2010 stieg das Werbevolumen um 6,1 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Einzig auf Plakaten wurde im Mai weniger geworben als im Vorjahr. Über die ersten fünf Monate gesehen verzeichnete aber auch die Aussenwerbung ein Wachstum.
RÜCKZUG: Der US-Autohersteller General Motors will seine Europa-Tochter Opel ohne Staatshilfe sanieren. Der Opel-Mutterkonzern kündigte überraschend an, alle in Europa gestellten Bürgschaftsanträge zurückzuziehen. Der Finanzbedarf habe sich zwar nicht geändert, allerdings sei der Vorgang "weit komplexer und langwieriger" als zunächst erwartet. Unter diesen Umständen hätten der US-Mutterkonzern General Motors (GM) und Opel entschieden, die Finanzierung "intern zu regeln". Opel müsse weiterhin in neue Produkte und Technologien investieren.
VERKAUF: Die verschuldete deutsche Sendergruppe ProSiebenSat.1 verkauft ihren Nachrichtensender N24 und will damit jährlich mehr als 25 Mio. Euro einsparen. Käufer sind mehrere bisherige N-24-Manager und der ehemalige "Spiegel"-Chefredakteur Stefan Aust. Die neue N24 Media GmbH wird die Sender Sat.1, Pro Sieben und Kabel Eins auch weiterhin mit Nachrichten beliefern. Der Chef der Sendergruppe, Thomas Ebeling, hatte bereits Ende 2009 gesagt, er prüfe den Verkauf von N24. Mit seiner Äusserung, Nachrichten seien zwar "für das Image bei Politikern wichtig, aber nicht unbedingt bei allen Zuschauern", war er auf viel Kritik gestossen. Medienberichten zufolge gab ProSiebenSat.1 rund 40 Mio. Euro im Jahr für N24 aus. Diesen Preis wollte die Sendergruppe, mehrheitlich im Besitz der Finanzinvestoren KKR und Permira, demnach senken.
NEUERUNG: Die britische Zentralbank erhält erweiterte Befugnisse zur Kontrolle des Finanzsektors. In der Bank of England (BOE) solle dazu künftig eine unabhängige Kommission angesiedelt werden, sagte Grossbritanniens neuer Finanzminister George Osborne. Diese werde dem gesamten Bankensektor zum Beispiel Kapitalanforderungen vorgeben dürfen. Zudem erhalte der Ausschuss die Möglichkeit, einzelne Kreditinstitute zu überwachen. Chef der neuen Banken-Kommission wird demnach der ehemalige BOE-Chefökonom John Vickers. Grossbritannien will mit dem Schritt eine weitere Finanzkrise verhindern.
WACHSTUM: Der US-Paketdienst FedEx hat von der anziehenden Konjunktur profitiert und im vierten Quartal die Erwartungen leicht übertroffen. Der Umsatz kletterte im letzten Vierteljahr des Geschäftsjahres 2010 um 20 Prozent auf 9,43 Mrd. Dollar. Der Gewinn je Aktie liege bei 1,33 Dollar. Im vergangenen Jahr war noch ein Verlust von 2.82 Dollar angefallen. Beim Ausblick blieb FedEx verhalten. Anleger haben besonderes Augenmerk auf die Zahlen von FedEx, da Brief- und Logistikkonzerne wie FedEx oder der heimische Rivale United Parcel Service (UPS) als Gradmesser der Konjunktur gelten.
RÜCKTRITT: Weitere Episode im Machtkampf bei der Spitalgruppe Genolier: Nur eine Woche nach dem turbulenten Führungswechsel geht Vizepräsident Robert Pennone von Bord. Eine Generalversammlung will Genolier erst einberufen, wenn eine interne Untersuchung über Ex-Chef Antoine Hubert vorliegt. Hubert hat die ausserordentliche Generalversammlung (GV) verlangt. Er ist zusammen mit seiner Frau grösster Aktionär der Spitalgruppe und war bis zur GV am vergangenen Mittwoch auch Unternehmenschef gewesen. Die Versammlung hatte in einem Umsturz resultiert: Hubert verpasste zusammen mit Präsident Raymond Loretan die Wiederwahl in den Verwaltungsrat und wurde anschliessend abgesetzt.
STREIK: Nach gescheiterten Lohnverhandlungen haben in Schweden rund 2000 Piloten gestreikt. Tausende Passagiere sassen am Vormittag auf Flughäfen fest. Der Streik betreffe alle inländischen Flüge und einen bedeutenden Anteil der Transporte ins Ausland. Der in der Nacht begonnene Streik war für acht Stunden angesetzt. Mindestens vier Fluggesellschaften wollten den Flugbetrieb am Mittwoch nicht wieder aufnehmen. Die Arbeitgeber hätten Lohnkürzungen von 20 Prozent gefordert, die Gewerkschaften eine zehnprozentige Kürzung angeboten. Nach wochenlangen Verhandlungen sind bislang keine weiteren Runden angesetzt.

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