Todesstrafe für Leibwächter von pakistanischem Gouverneur
(Keystone-SDA) Ein pakistanisches Gericht hat einen Polizisten zum Tode verurteilt, der nach eigener Aussage Anfang Januar den liberalen Gouverneur der Provinz Punjab, Salman Taseer, erschoss. Dies teilte ein Anwalt der Verteidigung am Samstag mit.
Demnach befand das Anti-Terror-Gericht im Hochsicherheitsgefängnis von Rawalpindi den Angeklagten Malik Mumtaz Hussain Qadri des Mordes an Taseer für schuldig. Die Öffentlichkeit war vom Prozess ausgeschlossen. Vor dem Gericht bekundeten dutzende Demonstranten ihre Unterstützung für den Angeklagten.
Qadri war als Leibwächter des Gouverneurs von Punjab für dessen Sicherheit zuständig. Taseer galt als einer der wichtigsten Vertreter des gemässigten Flügels in der regierenden Pakistanischen Volkspartei (PPP).
Der Gouverneur war als Taliban-Gegner bekannt und hatte sich unter anderem für eine Änderung des umstrittenen Blasphemie-Gesetzes eingesetzt. Dieses sieht bei Beleidigung des Islams die Todesstrafe vor. Das Gesetz wird von religiösen Parteien und Kreisen vehement verteidigt.
«Gemäss den Vorschriften des Islams»
Die Tat vom 4. Januar hatte Pakistan gespalten. Zahlreiche islamistische Politiker und Geistliche hatten ihre Sympathie und Unterstützung für den Attentäter geäussert. Qadri hatte auf nicht schuldig plädiert. Er erklärte, Taseer nicht vorsätzlich getötet, sondern «gemäss den Vorschriften des Islams» gehandelt zu haben.