
UBS/Madoff-Insolvenzverwalter fordert weitere 555 Mio USD von Grossbank
New York (awp) – Die UBS AG ist mit einer neuen Forderung im Zusammenhang mit dem Schneeballsystem des US-Börsenmaklers Bernard Madoff konfrontiert. Insolvenzverwalter Irving Picard fordert von der Grossbank zusätzlich 555 Mio USD wegen weiterer 26 Fälle von angeblichem Finanzbetrug und Fehlverhalten der UBS und mit ihr verbundener Gesellschaften, wie er am Mittwoch mitteilen liess.
Die Klage wurde beim Konkursgericht in New York eingereicht. Bereits Ende November war Picard wegen einer Forderung in Höhe von 2 Mrd USD gegen die Grossbank vor Gericht vorstellig geworden.
Die Bank habe mehreren internationalen Feeder-Fonds eine «Aura der Legitimation» verliehen, indem sie unter anderem als Depotbank aufgetreten sei, lautete der Vorwurf. So genannte Feeder-Fonds sind Dachfonds, die ihr Fondsvermögen in Anteile eines einzigen Wertpapierinvestmentfonds anlegen. Gleichzeitig habe die Bank dank nicht veröffentlichter Haftungsfreistellungsvereinbarungen die rechtliche Verantwortung umgangen.
Obgleich die UBS Hinweise auf einen Betrug gehabt habe, habe sie Madoff zum Zwischenverwahrer der Feeder-Fonds eingesetzt und ihm Verantwortung übertragen, warf Picard dem Institut weiter vor.
Madoff hatte sich im März 2009 schuldig bekannt, Anleger mit einem Schneeballsystem um Milliardensummen betrogen zu haben. Der ehemalige Börsenmakler wurde zu 150 Jahren Haft verurteilt und verbüsst seine Strafe in einem Bundesgefängnis in North Carolina.
cc