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Verletzte bei Zusammenstössen vor türkischem Konsulat in Brüssel

Anhänger und Gegner des türkischen Präsidenten geraten vor dem Konsulat in Brüssel aneinander. KEYSTONE/AP/OLIVIER MATTHYS sda-ats

(Keystone-SDA) Vor dem türkischen Konsulat in Brüssel sind bei Zusammenstössen zwischen Befürwortern und Gegnern von Präsident Recep Tayyip Erdogan mehrere Menschen verletzt worden. Das teilte eine Polizeisprecherin am Donnerstagabend mit.

Mehrere Menschen seien verletzt und in ein Spital gebracht worden. Nähere Angaben zur Zahl der Verletzten und dem Hintergrund der Auseinandersetzung machte sie nicht. Am späten Abend hielten sich nach Polizeiangaben noch etwa hundert Menschen vor dem Gebäude im Stadtzentrum auf. Die Lage sei aber unter Kontrolle.

In dem Konsulat können türkische Staatsbürger derzeit über eine umstrittene Verfassungsänderung abstimmen, mit der Präsident Recep Tayyip Erdogan seine Macht weiter ausbauen will. Der belgische Regierungschef Charles Michel verurteilte die Gewalt. Seine Regierung habe «null Toleranz» für solche Vorfälle im Zusammenhang mit dem Referendum in der Türkei.

Mit Messern angegriffen

Nach Angaben der kurdischen Nachrichtenagentur Firat ging die Gewalt in Brüssel von Anhängern der türkischen Regierungspartei AKP aus. Drei Kurden seien mit Messern angegriffen und verletzt worden. Die Agentur Belga berichtete unter Berufung auf die Kurdenorganisation NavBel, dass eine 60-jährige Frau schwer verletzt worden sei. Einer der Angreifer, der in das Konsulat geflohen sei, sei festgenommen worden.

Die türkischen Staatsbürger in der EU sind aufgerufen, über eine geplante Verfassungsänderung abzustimmen. In der Türkei selbst findet das Referendum am 16. April statt.

Die Führung in Ankara liegt mit mehreren EU-Staaten im Streit, weil türkische Politiker dort auf Wahlkampfauftritten für das Referendum werben wollten, mit dem Erdogan weitreichende Machtbefugnisse bekommen soll. Einige Auftritte wurden untersagt. Türkische Regierungsvertreter hatten Deutschland und den Niederlanden deswegen Nazi-Methoden vorgeworfen.

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