Für viele Auslandschweizer sind Besuche in der Schweiz kaum mehr erschwinglich. Grund dafür: das hohe Preisniveau und der starke Franken. So zumindest lautet das Fazit aus Dutzenden Kommentaren in den sozialen Medien zu einem Artikel über die Tourismus-Krise in der Schweiz.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
5 Minuten
Gaby Ochsenbein hat von 1986 bis 2018 bei Schweizer Radio International und später bei SWI swissinfo.ch gearbeitet. Sie wohnt in Bern.
Der swissinfo.ch-Artikel zur Schweizer Tourismus-Krise hat auf Facebook einen regelrechten Sturm an Kommentaren ausgelöst. Als Hauptgrund für das Fernbleiben der Touristen nennen die meisten die exorbitanten Preise. Auch Auslandschweizer klagen, sie könnten sich einen Aufenthalt in ihrer alten Heimat nicht mehr leisten.
J.H.: «Ich als Auslandschweizerin könnte mir Urlaub in der Heimat niemals erlauben, wenn ich nicht meinen Papa vor Ort hätte. Die restliche Familie könnte uns wohl auch nicht ‹durchbringen›, wenn der Papa irgendwann nicht mehr da ist. Ich finde das sehr schade, zumal ich den Bezug zur Schweiz immer mehr verliere, und meine Kinder dann irgendwann natürlich auch.»
H.U.: «Die Schweiz ist einfach viel zu teuer. Selbst mich als Auslandschweizerin haut es jedes Mal aus den Socken, wenn ich die Preise sehe. Auch ich kann mir die Schweiz leider nicht mehr leisten.»
M.B.: «Obschon wir Auslandschweizer sind, kommen wir fast nie mehr in die Schweiz. Es ist schlicht zu teuer.»
J.P.B.: «Wenn man das Niveau der Preise vergleicht mit Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Irland, Griechenland, Slowakei, Rumänien, Portugal, Malta…»
H.P.: «War schon als Kind (ab 1963) immer wieder in der Schweiz – ist immer noch mein Sehnsuchtsziel. Leider kann ich mir Urlaube in der Schweiz nicht mehr leisten – gegenüber dem Euro ist der Franken einfach zu hoch notiert. Hab mir aber in meiner Kölner Wohnung und in meinem Herzen etwas Schweiz bewahrt.»
Warum wir nicht mehr kommen
R.W.: «Es ist definitiv zu teuer. In den 1970er- und 80er-Jahren kostete ein Schweizer Franken etwa eine DM, was 50 Eurocent entspricht. Heute kostet ein Schweizer Franken doppelt so viel.»
T.K.: «Die Natur ist wunderschön, die Strassen gut unterhalten, alles ist schnell erreichbar. Für Otto Normalverbraucher aber zu teuer.»
T.L.: «Seid ihr dermassen isoliert in eurem erhabenen Land, dass ihr nicht einmal merkt, dass für einen armen Franzosen dieses Leben unerschwinglich ist? Nehmt Euch ein Bespiel an euren österreichischen Nachbarn!»
A.M.: «Ganz einfach: zu teuer für den Ottonormalverbraucher.»
U.i.B.: «Bei uns kostet ein Bier vom Fass 0,50-1 US$, und die Bierbrauer hier sind auch Millionäre…»
W.D.: «Es ist in erster Linie eine Kostenfrage für ausländische Schweiz-Besucher. Die Schweiz ist für alle teuer. Irgendwann wird jedenfalls ein Punkt erreicht, wo man sich das schlicht nicht mehr leisten kann.»
P.J.: «Wenn ich für eine Schweizer Arbeitsstunde vier deutsche Arbeitsstunden leisten muss, komme ich sicher nicht in die Schweiz.»
E.F.B.: «Leider zu teuer für den durchschnittlichen europäischen Bürger!»
M.M.: «Die Schweiz ist sehr schön, aber zu teuer. Eine Pizza Margherita kostet 20 Franken (19 Euro), in Italien oder Deutschland 3,50 oder 4!»
Dann fahren wir halt anderswo hin
R.d.R.: «Griechenland und Spanien sind günstiger. Die Deutschen fliegen für 30 Euro in einer guten Stunde nach Formentera.»
J.V.: «Drei Tage in Zürich und Luzern kosten so viel wie eine Woche auf den Malediven.»
A.A.: «Ich fahre in die Natur Osteuropas, ins schöne Polen z.B. Dort ist es billiger.»
M.M.: «Ein Kaffee im Autobahn-Restaurant kostet sechs Franken. Auch für das WC muss man bezahlen. Die Schweiz ist sehr schön, aber unnahbar.»
W.a.d.P.: «Auch Schweizer fahren zum Wintersport nach Österreich…»
Mangelnde Qualität, wenig einfallsreiche Küche, schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis
M.S.: «Neben den Preisen gibt es auch ein Qualitätsproblem. Im Südtirol taucht man ein in die Traditionen und Düfte der Berge, in der Schweiz in Milchpulver, Fertig-Polenta, Fertig-Rösti und Industriebier.»
U.P.: «Unverschämt teuer, Preis-Leistung weit weg der Realität.»
S.C.B.: «Ich komme nicht, weil die Schweiz teuer ist und der Service in Sachen Freundlichkeit und Sympathie zu wünschen übriglässt.»
D.G.: «Katastrophale Architektur seit den 1950er-Jahren, eine fantasielose Gastronomie…Jedenfalls kann ich meine Freunde im Ausland nicht überzeugen… uns fehlt eine kulturelle Attraktivität… Unsere Nachbarn machen es besser.»
Beliebte Artikel
Mehr
Swiss Abroad
So leben die Empfänger von Kinderrenten in Thailand
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch
Mehr lesen
Mehr
Weniger Touristen, viele Probleme
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Schweizer Alpen, Seen, Dörfer und Täler haben schon immer zum Ruf des Landes als Touristenparadies beigetragen. Wieso also bleiben die Besucher aus?
Landschafts-Veränderungen: Gletscher werden zu Seen
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Während die Gletscher in der Schweiz schmelzen, sucht das Land nach Möglichkeiten für einen nachhaltigen Umgang mit seinen Wasserressourcen.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Vom Gipfel der Moosfluh oberhalb der Riederalp ist die Aussicht auf die alpine Bergwelt atemberaubend. Ein grau-weisses Meer aus Eis und Geröll schlängelt sich von einem weit entfernten Berg herunter ins Blickfeld. Ein älteres Paar aus Japan knabbert an einem Lunch-Paket, fasziniert von den Eindrücken des Naturwunders. «Ich bin in den letzten 17 Jahren drei…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Tobias Woitendorf kommt gerade aus Zürich zurück, wo er vor Medienvertretern und Reiseveranstaltern für einen Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern geworben hat. «Die Schweizer sind für uns eine ganz wichtige Zielgruppe», sagt der Leiter der Marketing- und Kommunikationsabteilung des dortigen Tourismusverbandes mit Sitz in Rostock. Insbesondere die Ostseeküste sowie Hausbootfahrten auf der Mecklenburgischen Seenplatte ziehen die Gäste…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Das Hotel WhitepodExterner Link liegt an einem Hang mit Blick auf die Berge und den Genfersee in der Gemeinde Les Cerniers im Wallis. Das Luxus-Resort besteht aus 15 zu Kuppeln geformten Zelten mit einer eigenen Terrasse. Als Ausgleich zur exklusiven Atmosphäre müssen die Gäste zu Fuss zum Essen oder ins Spa gehen. Die Attraktionen umfassen…
Hotelmanager müssen gleichzeitig lokal und global handeln
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
«In der westlichen Welt haben wir die Tendenz, unabhängig von der lokalen Kultur, in unserer Hilton-und-Marriott-Hotelketten-Tradition zu denken», sagt Fabien Fresnel, Direktor der Hotelfachschule LausanneExterner Link (EHL): «Das ist vorbei.» Laut der Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen hat der Tourismus mit 1,1 Milliarden internationalen und 5500 Millionen inländischen Besuchern im vergangenen Jahr neue Rekorde aufgestellt. Frankreich…
Les Diablerets lanciert lokale Währung für das Überleben des Ferienorts
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
«Das geht auf meine Rechnung», sagt Jean-Marie Schlaubitz, ein Mitglied der Stiftung zur Verteidigung der Interessen des Gebiets IsenauExterner Link, als er die Hand ausstreckt, um für meinen Kaffee zu zahlen. Eine grosse goldgraue Münze, geprägt mit dem Bild einer Gondelsesselbahn, glänzt in seiner Hand. Auf der anderen Seite der Münze sieht man das Symbol…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Vor der Medran-Gondelbahn im Zentrum von Verbier warten an diesem kalten Morgen im Februar Dutzende von Eltern und Kindern geduldig auf ihre Skilehrer, ein buntes Gemisch von Sprachen ertönt. Aus dem wolkenverhangenen Himmel fällt Schnee. Dies ist normalerweise eine der geschäftigsten Perioden der Wintersaison in diesem weitläufigen, exklusiven Ferienort im Westen der Schweiz. Generell kommt…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Es ist Mittag in Château-d’OexExterner Link, das früher auf Deutsch Oesch hiess und «Château Deh» ausgesprochen wird. Das Bergdorf befindet sich in einem der Täler des Pays-d’Enhaut (Hochland) zwischen Genfersee und Berner Oberland. Das Thermometer zeigt um die 30 Grad. Im blauen Himmel hängen einige kleine Wolken an den Gipfeln der Voralpen, die aus dunkelgrünen…
Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch