
Regierungsrat Martin Neukom findet auch 2050 ambitioniertes Ziel
Die Zürcher Stimmberechtigten haben entschieden, das Jahr 2050 statt 2040 als Netto-Null-Ziel ins Energiegesetz zu schreiben. Energiedirektor Martin Neukom (Grüne) hält auch 2050 für ein ambitioniertes Ziel und will weitere Klimaschutzmassnahmen ergreifen.
(Keystone-SDA) «Eine Mehrheit ist der Empfehlung der Zürcher Regierung gefolgt», sagte Neukom am Sonntag vor den Medien. Auch um das Netto-Null-Ziel bis 2050 zu erreichen, seien weitere Massnahmen nötig.
Laut Neukom fand das Netto-Null-Ziel 2040 wohl deshalb keine Mehrheit, weil abstrakte Zielsetzungen schwieriger zu vermitteln seien als konkrete Massnahmen. «Als es darum ging, im Energiegesetz den Ausstieg aus fossilen Heizungen zu verankern, haben die Stimmberechtigten mit 62 Prozent Ja gesagt.»
«Unerwartete Kehrtwende»
Das Ja-Komitee zum Zürcher Energiegesetz sieht einen der Hauptgründe für das Nein jedoch beim Regierungsrat. Dieser habe eine unklare Haltung an den Tag gelegt, was die Bevölkerung verunsichert habe.
Die kantonale Klimastrategie sieht eigentlich das Netto-Null-Ziel 2040 vor. So steht es auch nach wie vor auf der Website des Kantons. Als es darum ging, eine Jahreszahl im Gesetz zu verankern, empfahl der Regierungsrat dann aber doch 2050.
Der Regierungsrat habe sich somit weg von den eigenen Klimazielen bewegt, so das Komitee in einer Mitteilung. Diese unerwartete Kehrtwende habe die Bevölkerung verunsichert und wohl den Ausschlag für das Nein gegeben.
Wer jetzt juble, müsse auch Verantwortung übernehmen, wird EVP-Kantonsrat Daniel Sommer in der Mitteilung zitiert. Es reiche nicht, Ziele zu kippen. Man müsse auch erklären, wie eine Dekarbonisierung ohne klare Vorgaben erreicht werden solle.
Trotz dem nun beschlossenen Klimaziel 2050 ist für das Komitee klar, dass «die Bewegung hin zu einer klimaneutralen Zukunft längst im Gang ist». 60 Prozent der Bevölkerung leben in Gemeinden, die sich zu Netto-Null 2040 verpflichteten.