Zu wenig Wehrpflichtige – Griechenland baut Streitkräfte um
Griechenland treibt eine umfassende Reform seiner Streitkräfte voran. Wichtigster Bestandteil ist die Aufstellung eines Korps von 150.000 Reservisten.
(Keystone-SDA) Männer im Alter zwischen 45 und 60 Jahren sollen auf freiwilliger Basis daran teilnehmen. Erstmals werden ab 2026 auch Frauen zwischen 18 und 26 Jahren die Möglichkeit erhalten, einen freiwilligen, zwölfmonatigen Dienst an der Waffe zu leisten. Die entsprechende Gesetzesänderung stellte das griechische Verteidigungsministerium heute vor.
Niedrige Geburtenrate als Auslöser
Grund für die Massnahmen sind unter anderem die niedrige Geburtenrate – mit 1,26 eine der niedrigsten in der EU – und die Abwanderung junger Menschen während der schweren Finanzkrise des letzten Jahrzehnts ins Ausland. Zwischen 2011 und 2021 schrumpfte die Zahl der Einwohner nach Angaben des Statistikamts um rund 380.000 Menschen – entsprechend ging die Zahl der Wehrdienstleistenden zurück. In Griechenland gilt Wehrpflicht. Ihre Dauer beträgt je nach Ort der Stationierung neun bis zwölf Monate.
Umfangreiche Rüstungsvorhaben
Seit Ende der schweren Finanzkrise 2018 hat Griechenland wieder begonnen, Geld in die Rüstung zu stecken. In den vergangenen sechs Jahren wurden unter anderem von Frankreich 24 französische Rafale-Kampfjets gekauft und vier Fregatten des Typs Belharra bestellt. Ausserdem werden zahlreiche F-16-Jets der Luftwaffe auf den modernen Standard F-16 Viper umgerüstet. Nach Regierungsangaben ist zudem den Ankauf neuer israelischer Luftabwehrsysteme geplant.