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AKTIEN FRANKFURT/Ausblick: Sehr fest – Auffangnetz für die Eurozone stützt

FRANKFURT (awp international) – Nach Spannung des 750 Milliarden Euro schweren Auffangnetzes für die Eurozone und der positiven Reaktion an den asiatischen Börsen dürfte der deutsche Aktienmarkt am Montag deutlich erholt in die Woche starten. Der X-Dax als ausserbörslicher Indikator für den Dax notierte um 8.10 Uhr bei 5.907,38 Punkten und damit 3,36 Prozent höher als zum Xetra-Schluss vom Freitag. Belastet von der Krisenlage in Europa und den Turbulenzen an der Wall Street hatte der Leitindex in der Vorwoche 6,86 Prozent verloren.
Die Vorgaben sind sehr freundlich: Der Future auf den Dow Jones Industrial Average (DJIA) sprang seit dem Xetra-Handelsschluss am Freitag um 2,40 Prozent in die Höhe und auch in Japan ging der Nikkei-225-Index deutlich entspannt aus dem Handel. «Das Hilfspaket in Europa ist beispiellos und dürfte wieder etwas Risikoappetit in die überverkauften Märkte zurückbringen. Die Bewegung der letzten Woche könnte aber als längerfristig überlagernde Korrektur angesehen werden und so die Hoffnung auf eine schnelle Umkehr limitieren» kommentierte Ben Potter von IG Markets.
Banken stehen mit dem Rettungsschirm der Europäischen Union und des Internationalen Währungfonds (IWF) im Fokus des Interesses. Geknüpft an strenge Bedingungen zur Haushaltssanierung könnten im Notfall 750 Milliarden Euro an Krediten fliessen, die aber an strenge Bedingungen zur Haushaltssanierung geknüpft werden. EU-Währungskommissar Olli Rehn sprach davon, dass man das Risiko und die Bedrohung für die finanzielle Stabilität in Europa um jeden Preis bekämpfen wolle. Die Aktien der Deutschen Bank gewannen im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz (L&S) 5,70 Prozent auf 48,411 Euro, die Commerzbank legten 4,08 Prozent auf 5,939 Euro zu.
Im Mittelpunkt standen auch Versorgertitel wie RWE und Eon . Die Abwahl der schwarz-gelben Koalition in Nordrhein-Westfalen und der damit verbundene Verlust der Regierungsmehrheit im Bundesrat dürfte für Verunsicherung bezüglich der geplanten Laufzeitverlängerungen für Kernkraftwerke sorgen. «Die Chancen für eine entsprechende Änderung des Atomgesetzes sind deutlich gesunken, auch wenn nicht ganz klar ist, ob diese überhaupt einer Zustimmung des Bundesrats bedarf», kommentierte ein Börsianer.
Zahlen standen von Bilfinger Berger an. Die Ergebnisseite der Bilanz ist einem Händler zufolge besser ausgefallen als erwartet. Dies gelte sowohl für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) als auch das Nachsteuerergebnis, während die Bauleistung die Prognosen dagegen deutlich verfehlt habe. Letztlich dürfte die positive Gewinnüberraschung jedoch dominieren, hiess es. Die Aktie notierte vorbörslich 1,84 Prozent höher bei 44,90 Euro.
Im TecDax standen nach Zahlen vorbörslich die Aktien von Smartrac und QSC im Mittelpunkt. Der niederländische Funktechnik-Anbieter Smartrac hat auch im ersten Quartal einen Umsatz- und Gewinnschub verzeichnet und für 2010 weitere Steigerungen angekündigt. Vorstandschef Christian Fischer zeigte sich am Montag in Amsterdam optimistisch. Der auf Geschäftskunden spezialisierte Telekomanbieter QSC hat dank seines anhaltenden Sparkurses den Gewinn im ersten Quartal deutlich steigern können und verdient unterm Strich mehr als doppelt so viel als im Vorjahr. Smartrac-Papiere legten bei L&S 0,82 Prozent zu auf 14,71 Euro, QSC gewannen 5,99 Prozent auf 1,44 Euro./th/rum

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