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AKTIEN FRANKFURT/Fest – Gute Vorgaben – Technischer Aufwärtstrend hält

FRANKFURT (awp international) – Dank positiver Impulse von den Übersee-Börsen hat der deutsche Aktienmarkt am Montag zugelegt. Gegen Mittag stieg der Dax um 1,10 Prozent auf 5.749,17 Punkte. Der MDax rückte um 1,16 Prozent auf 7.395,93 Zähler vor. Für den TecDax ging es um 1,74 Prozent auf 774,68 Zähler hoch. Die Nachrichtenlage ist von Unternehmensseite im Vergleich zur vergangenen Woche deutlich ausgedünnt, am Nachmittag könnten noch US-Daten Bewegung bringen.
«Die guten US-Einzelhandelszahlen vom letzten Freitag haben einige Anleger auf dem falschen Fuss erwischt, weswegen wir uns jetzt auf einem höheren Niveau bewegen», sagte Postbank-Händler Thomas Stengl. Er bezweifelte allerdings die Nachhaltigkeit dieser Entwicklung: «Der technische Aufwärtstrend hält zwar seit zwei Wochen an, was den Dax auch wieder über die 6.000 Punkte tragen könnte.» Aber fundamental sei er von der Entwicklung nicht überzeugt.
Im MDax gewannen EADS-Titel nach Zahlen zuletzt 1,43 Prozent auf 13,44 Euro. Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern stürzte im dritten Quartal in die roten Zahlen und scheut eine konkrete Gewinnprognose. Indes erhielt die Flugzeug-Tochter Airbus einen Auftrag über zehn Flugzeuge aus dem Jemen. Die Urteile der Börsianer fielen uneinheitlich aus: Cheuvreux-Analyst Antoine Boivin-Champeaux sah die Zahlen auf Neunmonatsbasis insgesamt im Rahmen der Erwartungen. Dagegen hiess es etwa von den Analysten der Commerzbank und der DZ Bank, die Zahlen hätten die Schätzungen verfehlt.
Aktien von ThyssenKrupp profitierten laut Händler von Hochstufungen durch die Analysten von JPMorgan und Societe Generale. Hinzu komme die positive Vorgabe für Rohstoffwerte im Allgemeinen, die in Asien wegen steigender Metallpreise zu den Favoriten gezählt hätten. Zudem wirke der Verkauf der auf den Gerüstbau spezialisierten US-Tochter Safway an den US-Finanzinvestor Odyssey Investment Partners positiv auf die Stimmung, auch wenn der Kurseinfluss hier gering sei. Die Aktie verteuerte sich als drittbester Dax-Wert um 3,06 Prozent auf 24,57 Euro.
Aktien der Deutschen Post gewannen nach einem Pressebericht sowie einer Studie 1,35 Prozent auf 12,725 Euro. Die von der Bundesregierung geplante Streichung des Steuerprivilegs des Logistikers könnte sich laut «Die Welt» verzögern. Der Zeitung zufolge hat sich die Post mit dem Bundeswirtschaftsministerium darauf verständigt, den für Januar geplanten Schritt auf Mitte 2010 zu verschieben. Eine Ministeriumssprecherin wollte den Bericht auf Anfrage nicht bestätigen. Händler sehen allerdings keinen starken Kurseinfluss. Indes hob die UBS das Kursziel von 14 auf 15 Euro an und blieb beim Votum «Buy».
Aus dem SDax berichtete GfK über die jüngste Geschäftsentwicklung. Das Marktforschungsunternehmen sprach von einer weiteren, kontinuierlichen Ergebnisverbesserung in einem nach wie vor schwierigen Umfeld. Im dritten Quartal habe man den Umsatz stabilisiert und sowohl das Ergebnis als auch die Marge des Vorjahresquartals übertroffen. Ein Händler sagte dagegen: «Die Zahlen sind eigentlich besser als erwartet ausgefallen. Positiv sollte auch der bekräftigte Ausblick wirken.» Die Aktie legte bei dünnen Umsätzen um 3,52 Prozent auf 23,50 Euro zu.
Anteilsscheine von Wacker Chemie stiegen um 1,38 Prozent auf 111,51 Euro. Händler verwiesen auf Aussagen von Unternehmenschef Rudolf Staudigl in der «Financial Times Deutschland» (FTD), denen zufolge der Spezialchemiekonzern und Halbleiter-Zulieferer eine Milliarde US-Dollar in ein neues US-Werk zur Produktion von Polysilizium investieren will. «Das wäre das erste Polysiliziumwerk ausserhalb Deutschlands und sollte langfristig positiv gesehen werden», sagte ein Händler. Die Präsenz in den USA sollte dabei helfen, sich dort einen grösseren Marktanteil zu sichern, falls die Solarindustrie weiter boome.
Bei Fraport sorgten ein Analystenkommentar sowie eine Einigung mit den Gewerkschaften auf einen neuen Tarifvertrag für Kursgewinne von 2,55 Prozent auf 34,17 Euro. Die Citigroup hatte die Titel des Flughafen-Betreibers nach Quartalszahlen von «Hold» auf «Buy» hochgestuft und das Kursziel von 30 auf 42 Euro erhöht. Insgesamt lägen die Ergebnisse des Unternehmens im Rahmen der Erwartungen, schrieb Analyst Andrew Light .
Im TecDax profitierten SMA Solar mit plus 9,54 Prozent auf 79,31 Euro von positiven Studien. Die UBS hatte ihr Ziel nach Quartalszahlen von 74 auf 98 Euro hochgesetzt beim weiter gültigen Votum «Buy». Die Ergebnisse zeigten, wie sehr der Hersteller von Wechselrichtern für Solaranlagen von steigenden Absatzvolumina profitiere, schrieb Analyst Patrick Hummel. Die Unicredit hob Votum und Ziel für die Aktie an./gl/tw

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