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Aus nach 25 Jahren: Grand Prix der Volksmusik wird eingestellt

(Keystone-SDA) Bern – Der Grand Prix der Volksmusik, der eben erst sein 25-jähriges Jubiläum gefeiert hat, wird «in dieser Form keine Fortsetzung finden». Dies entschieden die beteiligten Fernsehanstalten SF, ORF, ZDF und RAI Bozen.
Mit der Jubiläumssendung von Ende August sei ein optimaler Zeitpunkt für das Finale dieser traditionsreichen Sendung gefunden worden, heisst es auf der Grand Prix-Homepage. Möglicherweise werde der Anlass in anderer Form dereinst wieder auferstehen.
Die TV-Anstalten machten sich jetzt auf die Suche nach einem Konzept für eine «frischere, modernere Sendung», sagte SF-Mediensprecher Marco Meroni gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Die Arbeiten dazu hätten aber noch nicht begonnen.
Meroni konnte auch nicht sagen, welche Musikrichtung in der Nachfolgesendung genau berücksichtigt wird. Der Unterhaltungschef des ORF, Edgar Böhm, erklärte seinerseits, dass es «auf jeden Fall» ein neues Format geben werde.
Als Grund für das Aus nannte er gegenüber der Nachrichtenagentur APA schlechtere Zuschauerzahlen in Deutschland: «Eine Koproduktion hat ja nur dann Sinn, wenn man auf allen beteiligten Märkten erfolgreich ist.» Deshalb sei das Ende der Sendung am Dienstag «in gutem Einvernehmen» beschlossen worden, sagte Böhm.
Bei SF fiel der Marktanteil der Sendung dieses Jahr unter die Marke von 30 Prozent, nachdem er zuvor jeweils zwischen 33 und 43 Prozent gelegen hatte. Beim Jubiläumsanlass in Wien waren etliche der ehemaligen Sieger und Siegerinnen, unter ihnen Nella Martinetti und Maja Brunner, sowie die Gründer des Wettbewerbs dabei.
Kaelin: «Ein herber Verlust»
Für die Entertainerin Monika Kaelin, die als Produzentin, Interpretin, Komponistin und Texterin während vieler Jahre am Grand Prix teilgenommen hat, ist das Ende der Sendung «ein herber Verlust», wie sie auf Anfrage sagte.
Die Sendung habe für den volkstümlichen Schlager eine grosse Bedeutung gehabt: «Es wäre schlimm, wenn es nichts Vergleichbares mehr gäbe.» Der Grand Prix habe vielen Künstlerinnen und Künstlern zum nationalen und internationalen Durchbruch verholfen.

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