Berichte: Mehr als 30 Tote bei Luftangriff in Myanmar
Bei einem Luftangriff der Militärjunta im Nordwesten Myanmars sind Medien und Augenzeugen zufolge mindestens 33 Zivilisten getötet worden.
(Keystone-SDA) Der Angriff traf demnach ein Spital der Gemeinde Mrauk-U im Staat Rakhine und tötete Zivilisten, darunter Kinder und Patienten, wie etwa das auch auf Englisch publizierende Online-Portal The Irrawaddy und das örtliche Nachrichtenportal Than Lwin Khet News schreiben.
Zwei Bomben seien direkt auf das Spital abgeworfen worden, sagten Augenzeugen. Mindestens 70 Menschen hätten Verletzungen erlitten. «Aufgrund der vielen Verletzten dürfte es aber noch mehr Tote geben», sagte Kyaw Moe, ein Anwohner aus Mrauk-U, der Deutschen Presse-Agentur (dpa). «Das ist unverzeihlich. Sie sind keine Menschen.» Der Angriff erfolgte demnach in der Nacht des gestrigen Internationalen Tags der Menschenrechte.
Seit dem Militärputsch im früheren Birma im Februar 2021 versinkt das Land in Südostasien in Chaos und Gewalt. Die demokratisch gewählte Regierung der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi wurde entmachtet, die einstige Freiheitsikone sitzt in Haft. Die Junta regiert mit eiserner Faust und unterdrückt Widerstand mit Gewalt. International ist das Land fast völlig isoliert. Verschiedene Rebellengruppen kämpfen teils sehr erfolgreich gegen die Armee.
Mit Angriffen aus der Luft geht das Militär immer wieder gegen Widerstandsgruppen vor, trifft dabei aber oft Zivilisten. Vergangenen Samstag kamen bei einem Luftangriff im Ort Tabayin im Landesinnern nach Angaben der örtlichen Behörden mindestens 20 Menschen ums Leben. Das Militärregime griff demnach ein Teehaus im Dorf Mayakan an, in dem sich Zivilisten ein Fussballspiel zwischen Myanmar und den Philippinen ansahen.
Auch Naturkatastrophen suchen das Land immer wieder heim: Bei einem Erdbeben im März kamen Tausende Menschen ums Leben