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Berner Regierung muss sich für zweisprachige Klassen einsetzen

Keystone-SDA

Die Berner Kantonsregierung soll sich für eine Übergangslösung zur Sicherstellung des zweisprachigen Schulangebots in der Region Bern einsetzen. Der Grosse Rat hat am Mittwoch einstimmig eine entsprechende Richtlinienmotion von Philip Kohli (Mitte/Wabern) angenommen.

(Keystone-SDA) Der Vorstoss wurde im Spätsommer eingereicht – als Reaktion auf den Entscheid der Stadt Bern, die Classes Bilingues per Ende des Schuljahrs 2025/2026 zu schliessen.

Der Regierungsrat wollte den Vorstoss gleich als erfüllt abschreiben lassen, doch das lehnte das Parlament knapp ab. Damit ist die Regierung nun verpflichtet, gemeinsam mit der Stadt Bern nach alternativen Lösungen zu suchen und bei Bedarf Gesetzesanpassungen vorzuschlagen.

Im Mai hatte die Stadt Bern angekündigt, das seit 2019 laufende pädagogische Projekt der Classes Bilingues nicht weiterzuführen. 91 Schülerinnen und Schüler müssen neue Klassen besuchen. Die Stadtbehörden begründeten den Entscheid mit finanziellen und organisatorischen Gründen.

Für den Bieler SP-Grossrat Karim Saïd widerspricht der Schritt der kantonalen und nationalen Kohäsion. «Dieser unverantwortliche Entscheid schadet dem Image der Stadt Bern», sagte Saïd. Die in den letzten Jahren erzielten sprachlichen Fortschritte dürften nicht verloren gehen.

Die Motionäre bezeichneten den Entscheid als unglücklich und warnten davor, dass die Bundesstadt damit ihr zweisprachiges Aushängeschild verliere. Regierungsrätin Christine Häsler (Grüne) erinnerte daran, dass sich der Kanton bereits stark für die Zweisprachigkeit engagiere. Im Übrigen könne man die Gemeinden nicht dazu zwingen, ein entsprechendes Angebot aufrechtzuerhalten.

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