60 Minuten mit Iliescu philosophiert

Der Schweizer Bundespräsident Moritz Leuenberger ist am Sonntag (01.07.) in Zürich mit dem rumänischen Präsidenten Ion Iliescu zu einem Gespräch zusammengekommen. Im Zentrum standen die Beziehungen der beiden Länder und die europäische Integration.
Das einstündige Treffen sei in entspannter, freundschaftlicher Atmosphäre verlaufen, sagte Leuenberger. Nebst dem Gespräch über die Beziehung der beiden Länder zur EU und die Situation auf dem Balkan habe er mit Iliescu auch über Fragen der Globalisierung und der direkten Demokratie philosophiert.
Exzellente Beziehungen
Die Beziehungen der Schweiz zu Rumänien seien «exzellent», hielt der Bundespräsident fest. Er gratulierte Rumänien auch zum Präsidium der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). In dieser Funktion habe das Land bereits beachtliche Erfolge erzielt, beispielsweise die Eröffnung eines OSZE-Büros in Belgrad.
Iliescu bekräftige seinen Willen die politische und vor allem wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der Schweiz weiter zu festigen. Ziel Rumäniens sei der Aufbau einer starken Europa-kompatiblen Marktwirtschaft mit sozialen Strukturen. Denn die Armut sei das grösste Problem seines Landes. Die europäische Integration sei Teil der Strategie, um dieses Problem zu lösen.
Veranwortung für Europa
In seinem Präsidialjahr wolle er ein Schwergewicht auf die Beziehungen der Schweiz zu osteuropäischen Staaten legen, die nicht Mitglied der EU sind, sagte Bundepräsident Leuenberger. Denn jedes Land müsse die Verantwortung für den Frieden auf dem europäischen Kontinent wahrnehmen, unabhängig davon, ob es EU-Mitglied sei.
Das Treffen Leuenbergers mit Iliescu fand im Anschluss an das Wirtschaftsforum in Crans-Montana VS statt, an dem der rumänische Präsident am Samstag teilgenommen hatte. Iliescu fliegt am Sonntagabend zurück.

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