Chef des Unispitals Chuv in Lausanne geht nach nur drei Jahren
(Keystone-SDA) Der Generaldirektor des Universitätsspitals Chuv in Lausanne, Philippe Eckert, tritt nach nur drei Jahren im Amt zurück. Er gibt seinen Posten aufgrund von «Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Geschäftsleitung über die Führung der Institution» Ende Jahr ab.
Der Staatsrat hat Nicolas Demartines, derzeit Chef der Chirurgieabteilung am Chuv, zum interimistischen Generaldirektor ernannt. Er soll Eckert ab Anfang 2023 bis spätestens Ende 2024 ersetzen, wie die Regierung am Donnerstag mitteilte. Das Ausscheiden von Eckert sei in «gegenseitigem Einvernehmen» erfolgt, hiess es weiter.
Über die genaue Art der «Meinungsverschiedenheiten» machte der Staatsrat keine Angaben. Eckert erklärte der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage, es gebe «Meinungsverschiedenheiten in der Art und Weise, das Chuv im weitesten Sinne zu führen», aber «nicht nur in Bezug auf die strategische Vision». Details nannte er nicht. Angesichts der grossen Herausforderungen brauche es eine geeinte Klinikleitung, sagte er.
Die für das Chuv zuständige Staatsrätin Rebecca Ruiz (SP) sagte dem Westschweizer Radio und Fernsehen RTS, dass die Meinungsverschiedenheiten nichts mit Eckert und ihr oder dem Staatsrat zu tun hätten. Weitere Angaben machte die Politikerin ebenfalls nicht.
Streit über Führung
Der 62-jährige, in Basel geborene Jurassier war am 1. Januar 2020 an die Spitze des Chuv berufen worden. Der Spezialist der Krebschirurgie übernahm die Generaldirektion inmitten eines politischen Streits über die Führung des Spitals.
Die bürgerlichen Parteien forderten eine Änderung des Status der Institution und das Ende der direkten Verbindung zwischen der Generaldirektion des Chuv und der Kantonsregierung. Ihre Initiative sah vor, dass das Spital nicht mehr eine staatliche Dienststelle, sondern eine öffentlich-rechtliche Einrichtung mit einem Verwaltungsrat sein sollte.
Das Kantonsparlament nahm schliesslich im Juni 2021 einen deutlich abgeschwächten Gegenvorschlag der Regierung an, der die Rolle des Grossen Rates stärkte und einen sogenannten Strategierat einrichtete.