Bei der Bestellung des Parlaments denken wir automatisch an Wahlen. Doch wie demokratisch sind Wahlen wirklich? Am Anfang der Demokratie, also in Athen, stand die Wahl per Los. Diese alte Idee wollen mehrere Gruppen in der Schweiz nun wiederbeleben. Zwei junge Forscher aus Lausanne haben die historische Spur des Losverfahrens in der Schweiz aufgenommen.
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Der Berner Dokumentar- und Animationsfilmer Michele studierte Film an der Zürcher Hochschule der Künste. Seit 2004 ist er Videojournalist bei swissinfo.ch. Er hat ein besonderes Interesse an der Entwicklung von neuen Videoformaten für mobile Ansichten, wobei er Animations- und Dokumentarfilmstile mischt.
Politische Eliten und das Geld würden die Wahlen bestimmen, so äussern sich immer wieder kritische Stimmen zur Schweizer Demokratie. Doch was wäre die Alternative? Einige sagen: das Losverfahren. Es bestimmt die Volksvertreter unabhängig von deren Herkunft, Einfluss und Verbindungen.
In der Schweiz gibt es zurzeit mehrere Bewegungen, die Losverfahren zum Ziel haben: Generation NominationExterner Link schlägt vor, Nationalratsmitglieder per Los auszuwählen. In Biel wollte die Bewegung PasserelleExterner Link, dass die Hälfte des Stadtparlaments per Los bestimmt wird. Auf nationaler Ebene will die Justiz-InitiativeExterner Link, dass die Wahl der Bundesrichterinnen und Bundesrichter künftig per Los erfolgt.
Losvefahren sind aber keine neue Erscheinung, sondern reichen zurück zu den Anfängen der Demokratie im antiken Griechenland. An der Universität Lausanne haben sich die jungen Politologen Maxime Mellina und Aurèle Dupuis dem Thema und der Geschichte des Losverfahrens in der Politik angenommen.
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