Egan Bernal gewinnt erstmals den Giro d’Italia
(Keystone-SDA) Egan Bernal hat zum ersten Mal in seiner Karriere den Giro d’Italia gewonnen. Der Kolumbianer liess im abschliessenden Einzelzeitfahren von Senago nach Mailand nichts mehr anbrennen.
Der 24-Jährige aus Bogota sicherte sich mit einem 24. Rang in der vom Italiener Filippo Ganna gewonnenen 21. und letzten Etappe seinen zweiten Triumph an einer dreiwöchigen Rundfahrt nach der Tour de France 2019.
Damiano Caruso, Bernals letzter verbliebener Konkurrent im Kampf um den Gesamtsieg, holte von seinen 1:59 Minuten Rückstand nur 30 Sekunden auf. In der Endabrechnung siegte Bernal deshalb mit einem Vorsprung von 1:29 Minuten auf Caruso. Dritter wurde der Brite Simon Yates mit einem Rückstand von 4:15 Minuten.
Obwohl er kein Zeitfahr-Spezialist ist, hatte Bernal auf dem Weg nach Mailand alles unter Kontrolle. Zu viel Vorsprung hatte sich der zweifache Etappensieger in den 20 Teilstücken zuvor erobert. Der als starke Kletterer bekannte Kolumbianer zeigte insbesondere in der letzten Woche immer wieder mal Schwächen am Berg, sein Team führte ihn aber souverän über alle Hindernisse.
Egan Bernal ist erst der zweite kolumbianische Giro-Sieger nach Nairo Quintana im Jahr 2014. Mit Bernard Hinault, Gino Bartali, Eddy Merckx und Felice Gimondi waren in der Geschichte des Radsports nur vier Fahrer jünger als Bernal, als sie ihre zweite von drei grossen Landesrundfahrten gewannen.
Für den totalen Triumph des Teams Ineos Grenadiers in Mailand sorgte Filippo Ganna. Bernals Teamkollege gewann die Prüfung gegen die Uhr mit einem Vorsprung von 12 Sekunden auf den Franzosen Rémi Cavagna und 13 Sekunden auf seinen italienischen Landsmann Edoardo Affini. Weltmeister Ganna hatte bereits das Auftaktzeitfahren in Turin für sich entschieden.
Mit den Tagessiegen von Gino Mäder (6. Etappe) und Mauro Schmid (11. Etappe) sowie der offensiven Fahrweise von «Fluchtkönig» Simon Pellaud darf der Giro d’Italia aus Schweizer Sicht als gelungen bezeichnet werden. Matteo Badilatti vom Team Groupama-FDJ fuhr als bester Schweizer auf Platz 34 der Gesamtwertung. Der 28-Jährige verlor fast zwei Stunden auf Egan Bernal.