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Einschleppungen diktierten die Grippesaison

Kinder waren laut einer Studie wichtige Treiber der Grippewelle in Basel im Winter 2016/2017. (Symbolbild) KEYSTONE/GAETAN BALLY sda-ats

(Keystone-SDA) Schweizer Forschende haben untersucht, wie die Grippe im Winter 2016/2017 in Basel zirkulierte. Demnach entfachten hunderte von Einschleppungen die Grippewelle immer wieder neu. Die Grippewelle 2021 könnte daher harmloser ausfallen als in anderen Jahren.

Schüttelfrost, Fieber, Schnupfen und Gliederschmerzen: In den kalten Monaten steht wieder eine mögliche Grippewelle an. Aber ähnlich wie bei Sars-CoV-2 weiss man relativ wenig darüber, wie sich die saisonale Grippe lokal ausbreitet.

Deshalb analysierten die Forschenden um die Biostatistikerin Tanja Stadler von der ETH Zürich gemeinsam mit Kollegen des Universitätsspitals Basel die Genome von Grippeviren von 663 Patienten aus Basel und verglichen diese mit den “Fingerabdrücken” von ausländischen Grippeviren.

Schulkinder spielen zentrale Rolle bei Ausbreitung

Demnach wurden Grippeviren mehrmals aus aller Welt nach Basel eingeschleppt, wie die Forschenden im Fachmagazin “PLOS Pathogens” berichten.

“Aufgrund der momentan vielen Reisebeschränkungen können wir dieses Jahr von weniger Einschleppungen ausgehen”, sagte Stadler im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Eine mildere Grippesaison verspricht sie sich auch aufgrund der Hygienemassnahmen, Kontaktbeschränkungen und dem Aufruf, sich gegen die Grippe impfen zu lassen.

Ganz zum Erliegen wird die Grippe jedoch nicht kommen. Denn die Daten aus Basel zeigen, dass Kinder im Schulalter eine wichtige Rolle bei der lokalen Ausbreitung spielten. Kinder im Vorschulalter trugen weniger zur Zirkulation des Influenzavirus bei.

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