
Swissair kooperiert für zehn Jahre mit American Airlines
Die Fluggesellschaften Swissair, Sabena und American Airlines vertiefen ihre Kooperation. Die vorerst für zehn Jahre vereinbarte Zusammenarbeit erstreckt sich auf das Code Sharing und die Abstimmung der jeweiligen Vielfliegerprogramme.
Die Fluggesellschaften Swissair, Sabena und American Airlines vertiefen ihre Kooperation. Die vorerst für zehn Jahre vereinbarte Zusammenarbeit erstreckt sich auf das Code Sharing und die Abstimmung der jeweiligen Vielfliegerprogramme.
Ab 21. November werden Code-Sharing-Flüge nach Chicago, Boston, Miami und Washington aufgenommen. Die Fluggesellschaften beantragen ferner bei der amerikanischen Transport-Behörde eine Anti-Trust-Immunität, wie SAir-Chef Philippe Bruggisser (r.) am Donnerstag (18.11.) bekannt gab. Das erlaubt es, Flugpläne, Tarife und Destination noch enger abstimmen zu können.
Eine engere Verflechtung von SAirGroup und AA durch gegenseitige oder einseitige Kapitalbeteiligungen schloss Bruggisser an der Pressekonferenz aus. Das Abkommen bedeute auch nicht, dass sich sein Verbund der OneWorld-Allianz anschliesse, die hauptsächlich von AA und British Airways getragen wird. Vielmehr werde die Strategie langfristiger Allianzen weiter verfolgt. Mehrere Mitglieder der Qualiflyer-Gruppe um Swissair und Sabena verhandelten ebenfalls mit AA über eine Zusammenarbeit. Bruggisser nannte vor allem die Turkish Airlines, die portugiesische TAP und die französische AOM.
SAir-Konzernchef Philippe Bruggisser setzt einige Erwartungen in die engere Zusammenarbeit mit der weltweit zweitgrössten Fluggesellschaft. «Das ist keine Eintagsfliege», sagte er an einer Pressekonferenz in Glattbrugg (ZH). «Swissair und Sabena können in Zukunft eine Vielzahl neuer Destination in Nordamerika anbieten, ohne selber hinfliegen zu müssen», sagte er. Der Vertrag mit American Airlines (AA), der die bisherige Partnerschaft mit Delta ersetzt, sei finanziell interessanter als die Kooperation mit Delta.
Bruggisser zeigte sich erfreut, dass die SAirGroup von AA als «europäischer Kontinentalpartner» gewählt worden sei. AA könne von den geografisch überlappenden und sich zeitlich ergänzenden Streckennetzen von Swissair und Sabena, aber auch von jenem der Crossair profitieren. Nach Abschluss des Zusammenarbeitsvertrags für den Passagierverkehr sei nun auch ein Abkommen für den Frachtverkehr in Arbeit. Auch andere Bereiche der SAirGroup – etwa Verpflegung und Bodendienste – könnten vom Deal profitieren.
Ab dem Jahr 2000 wollen die drei Fluggesellschaften Code-Sharing auf allen Transatlantik-Flügen anbieten. Zugleich kündigte Bruggisser an, dass die Partnerschaft mit Delta Air Lines 2000 definitv aufgelöst wird. Swissair und Sabena wollen sich auf die Partnerschaft mit American Airlines konzentrieren.
Delta ihrerseits hatte Mitte Oktober definitiv den Ausstieg aus der Allianz mit Swissair und Sabena (Atlantic Excellence) bekanntgegeben. Die neue Allianz habe ein «deutlich grösseres Entwicklungspotenzial» als die bisherige Kooperation. Drei Wochen zuvor war bereits die Austrian Airlines (AUA) ausgestiegen. Die Präsidenten der beteiligten Gesellschaften entschieden deshalb, die «Atlantic Excellence» aufzulösen, hiess es damals.
Die Qualiflyer-Group besteht gegenwärtig aus den Fluggesellschaften Swissair, Sabena, Crossair, TAP Air Portugal, Turkish Airlines, AOM French Airlines, Air Littoral und Air Europe. gegeben. Delta will sich auf die globaleZusammenarbeit mit Air France und AeroMexico konzentrieren.
37,6 Prozent-Beteiligung an LOT besiegelt
Die Beteiligung der Schweizer Luftverkehrsholding SAirGroup an der polnischen Fluggesellschaft LOT ist besiegelt. Gemeinsam mit dem polnischen Schatzkanzler Emil Wasacz, und Lot-Präsident Jan Litwinski unterzeichnete SAirGroup-Konzernchef Philippe Bruggisser am Donnerstag (18.11.) in Warschau den Vertrag zur Übernahme von 37,6 Prozent an der nun teilprivatisierten Fluggesellschaft, wie die SAirGroup mitteilte.
Für die Swissair öffnet sich durch den Deal der polnischen Markt. Zudem erhält sie Zugang zu weiteren Ländern Osteuropas. Um die Teilübernahme der Airline hatten sich auch die Deutsche Lufthansa AG und die British Airways bemüht. LOT soll in der Qualiflyer-Gruppe die Lücke schliessen, welche durch das Ausscheiden der österreichischen AUA entstanden ist. LOT beschäftigt rund 4.100 Angestellte und kam im vergangenen Jahr auf einen Umsatz von umgerechnet rund 840 Millionen Franken. Die polnische Gesellschaft beförderte 1998 mit 28 Flugzeugen 2,6 Millionen Passagiere und flog mehr als 50 Zielflughäfen in 33 Staaten an.
SRI und Agenturen

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