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Reaktionen nach dem Aufruf des Vatikans

Die Aufforderung des Vatikans, Integristen-Bischof Richard Williamson aus der Piusbruderschaft möge seine Holocaust-Leugnung widerrufen, wird mehrheitlich begrüsst. Kritisiert wird allenfalls der späte Zeitpunkt des Aufrufs.

Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) begrüsst den Aufruf des Vatikans. Wie SBK-Sprecher Walter Müller am Donnerstag gegenüber dem Schweizer Radio sagte, hat der Vatikan mit seiner Erklärung für Klarheit gesorgt.

Der Vatikan habe offensichtlich ein Problem, eine Sprache zu sprechen, die gehört werde. Mit der Erklärung aus Rom sei man nun aber einen Schritt weiter, sagte Müller. Die Reaktionen der Gläubigen in der Schweiz gingen von Lob bis zur Androhung des Kirchenaustrittes. Die Kritik überwiege.

Erleichtert äussern sich in einem offenen Brief auch der St. Galler Bischof Markus Büchel und die Bistumsleitung. Büchel hätte sich jedoch gewünscht, der Aufruf zum Widerruf wäre früher gekommen.

Diesen Wunsch hatte offenbar auch die Französische Bischofskonferenz. «Endlich! Darauf haben wir seit dem 24. Januar gewartet», wird der stellvertretende Vorsitzende Erzbischof Hippolyte Simon unter Berufung auf die Tageszeitung «La Croix» von Kathpress zitiert.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, hält einen Bruch der Kirche mit der Piusbruderschaft für wahrscheinlich. Er sehe keine Anzeichen für ein Einlenken der erzkonservativen Bruderschaft.

Der katholische Theologe Hans Küng appellierte an den Papst, die Aufhebung der Exkommunikation der vier Traditionalisten-Bischöfe wieder rückgängig zu machen.

«Das wäre für den Papst sicher unbequem. Aber wenn er es gut begründet, würde ihn das nicht beschädigen», sagte Küng in Tübingen.

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