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Heidelberger Druck räumt auf: Neue Sparten und neue Köpfe (AF)

HEIDELBERG (awp international) – Der von der Wirtschaftsflaute arg gebeutelte Druckmaschinen-Hersteller Heidelberger Druck baut um. Ein neuer Zuschnitt der Sparten und neue Köpfe sollen helfen, die schwere Zeit zu meistern. Auf der Strecke bleibt dabei – wie bereits zu hören war – Vertriebschef Jürgen Rautert. Er scheide «einvernehmlich» aus dem Vorstand aus, teilte Heidelberger Druck am Donnerstag nach einer Aufsichtsratssitzung mit.
Die zwei Sparten organisierten ihren Vertrieb künftig selbst, begründete Konzernchef Bernhard Schreier im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX das Ausscheiden. «Dadurch ist ein eigener Vertriebsvorstand eigentlich nicht mehr von Nöten.» Schreier selbst übernimmt formal das Vorstandsressort und will hier als Ansprechpartner insbesondere für die Landesgesellschaften in aller Welt dienen.
NEUAUFSTELLUNG GEGEN DIE KRISE
Das «Handelsblatt» hatte berichtet, Rautert müsse gehen, weil er Gegner der Fusionsbemühungen Schreiers mit dem Wettbewerber Manroland sei. Die Fusionsverhandlungen waren auf Druck des Versicherungskonzerns Allianz zuletzt abgebrochen worden. Der Hauptanteilseigner beider Unternehmen sah dem Vernehmen nach die Risiken überwiegen. Beiden Unternehmen sind in der Wirtschaftskrise die Aufträge weggebrochen. Heidelberger Druck musste sogar Staatshilfe annehmen, um zu überleben. Der Konzern schreibt seit sechs Quartalen rote Zahlen.
Heidelberger Druck trennt sich derzeit von 4.000 seiner ehedem 20.000 Mitarbeiter. Ein neuer Zuschnitt des Konzerns soll die Lage zusätzlich entspannen: Der Konzern gliedert sich ab 1. April in die Sparten Geräte und Services sowie Finanzdienstleistungen. Bislang war das Unternehmen in Drucktechnik und nachgelagerte Technik wie Verpackungsmaschinen aufgeteilt. In diesen Sparten wurden auch Wartung oder der Verkauf von Verbrauchsmaterialien abgewickelt.
WEITERER STELLENABBAU
An die Spitze der Geräte-Sparte rückt Stephan Plenz. Die Service-Sparte führt künftig Marcel Kiessling, der parallel auch in den Vorstand aufsteigt. Die Finanzdienstleistungen verbleiben in der Zuständigkeit von Finanzchef Dirk Kaliebe. Ob im Zuge der Neuaufstellung weitere Mitarbeiter gehen müssen, könne er noch nicht sagen, erklärte Schreier. Bis Ende März soll Klarheit herrschen. «Ob am Ende jeder an der gleichen Stelle sitzt, wird sich zeigen.»/das/wiz

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