Die Schweizer Gletscher schmelzen wie nie zuvor - im Jahr 2022 haben sie sechs Prozent ihres Volumens verloren. Das Schmelzwasser des Plaine-Morte-Gletschers, zwischen den Kantonen Bern und Wallis gelegen, bedroht jedes Jahr das Dorf Lenk im Berner Oberland.
Der Dokumentarfilm des Schweizer Fernsehens SRF aus dem Jahr 2021 begibt sich auf eine atemberaubende wissenschaftliche Reise tief in das Innere des Plaine-Morte-Gletschers, um die Schmelzwasserströme besser zu verstehen und zu erfahren, wie Experten und lokale Gemeinden versuchen, sie zu kontrollieren.
Mit einem Team von Bergführern und Eishöhlenexpert:innen seilte sich das SRF-Team der Sendung “Einstein” 100 Meter in das labyrinthische Höhlensystem des Gletschers ab. SRF-Moderator Tobias Müller spürt den eisigen Flüssen durch Rinnen und riesige Höhlen unter dem dicken Eis nach.
“Das ist mit das Verrückteste, was ich je gemacht habe”, sagt Müller.
Die Klimakrise lässt die Schweizer Gletscher schnell schmelzen; 2022 war ein “katastrophales” Jahr. Die Gletscher in den Schweizer Alpen haben rund drei Kubikkilometer Eis verloren, was mehr als sechs Prozent ihres Volumens entspricht, wie die Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT) mitteilte. Bisher wurde ein jährlicher Eisvolumenverlust von zwei Prozent als “extrem” definiert.
Wenn sich die massiven Eisfelder zurückziehen, hinterlassen sie oft Vertiefungen und natürliche Dämme in der exponierten Landschaft. Das Schmelzwasser füllt diese Mulden und bildet neue Gletscherseen. Diese können auch zu neuen Risiken werden, weil sie zu gefährlichen Überschwemmungen führen können.
2018 trat ein Gletschersee aus geschmolzenem Eis der Plaine Morte über die Ufer, was im Bergdorf Lenk zu Überschwemmungen und Schäden in Millionenhöhe führte. Im Tal wurden seither mit grossem Aufwand Schutzbauten und Kanäle erstellt und ein Frühwarnsystem installiert. Wie gut funktioniert dieses System? Kann die Technik die Natur wirklich beherrschen? Und zu welchem Preis?
(Untertitelt von SWISS TXT)
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