
König der italienischen Paparazzi wegen Erpressung verurteilt
(Keystone-SDA) Rom – Der König der italienischen Paparazzi, Fabrizio Corona, ist in Mailand zu drei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt worden. Dutzende Prominente waren vom Fotografen zusammen mit elf mutmasslichen Komplizen erpresst worden.
Corona hatte Sportler, Politiker und TV-Sternchen des Landes gedroht, unliebsame Fotos von ihnen zu veröffentlichen, falls sie ihn nicht bezahlten. Der Paparazzi-Skandal war 2007 aufgeflogen.
Zu den Opfern Coronas zählten unter anderem Fussballstar David Trezeguet. Dieser hatte bei einer Vernehmung durch den Staatsanwalt zugegeben, Corona 20’000 Euro für 20 Fotos mit einem Model gezahlt zu haben, die er nicht in der Öffentlichkeit sehen wollte.
Erpresst wurde auch der Ex-Stürmer von Torino Calcio, Francesco Coco. Dieser berappte 6000 Euro für Fotos, die ihn mit einer Frau vor einer Mailänder Disco zeigen. Corona hätte gedroht, die Bilder so zu manipulieren, dass die Frau als ein Transvestit dargestellt hätte werden können.
Der Motorrad-Star Marco Melandri wurde von Corona unter Druck gesetzt, nachdem er von den Paparazzi mit dem Pornostar Brigitta Bulgari geblitzt worden war. Corona verlangte von dem Piloten 10’000 Euro, um die Fotos an Magazinen nicht weiter zu verkaufen. Melandri weigerte sich jedoch, in die Tasche zu greifen.
Der zuständige Ermittlungsrichter sprach von einem «kriminellen System», das auf Erpressung und Ausbeutung basierte. Der 35-jährige Corona beteuert seine Unschuld. Es sei üblich gewesen, VIPs den Kauf von unvorteilhaften Bildern anzubieten. Das könne nicht als Erpressung betrachtet werden, sagte Corona. Er will deshalb Einspruch gegen das Urteil einlegen.