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Kritik aus den St. Galler RAV führt zu einer Beurlaubung

Keystone-SDA

Der Leiter der Hauptabteilung Arbeitslosenversicherung in der St. Galler Staatsverwaltung ist vorsorglich beurlaubt worden. Dies ist ein erstes Ergebnis einer Führungsanalyse, die nach Kritik von Mitarbeitenden der Regionalen Arbeitsvermittlungszentren durchgeführt wurde.

(Keystone-SDA) Es habe wegen Problemen innerhalb der Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) unter anderem einen Vorstoss aus dem Kantonsrat gegeben, dazu Berichte in den Medien, aber auch mehrere Meldungen bei der Whistleblower-Stelle, erklärte Regierungspräsident Beat Tinner (FDP) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Das Departement habe bereits im Sommer 2024 reagiert. «Dennoch erreichten uns auch dieses Jahr wieder Beschwerden zur Führungssituation in der Hauptabteilung Arbeitslosenversicherung.» Doch das sei alles «eher diffus und nicht klar einzuordnen» gewesen.

Deshalb wurde ein externes Büro mit einer Führungsanalyse beauftragt. Die Ergebnisse haben nun Folgen: Bis zum Abschluss weiterer Abklärungen werde der Leiter der Hauptabteilung ALV vorsorglich beurlaubt, heisst es in der Mitteilung des Kantons vom Montag. Ihm sind die RAV unterstellt und er stand im Fokus der Kritik.

«Wertekompass verletzt»

Die Untersuchung habe unter anderem bei der Zusammenarbeit und bei der Belastungssteuerung Probleme aufgezeigt. Hauptsächlich sei es um Führung und Kommunikation gegangen, um den Umgang miteinander sowie um die Wertschätzung, sagte Tinner. Dabei sei der Wertekompass des Kantons St. Gallen verletzt worden.

Für die Führungsanalyse gab es innerhalb der RAV Workshops, Interviews sowie einen Ideen- und Kummerkasten. Nun wird das Departement ein konkretes Massnahmenpaket ausarbeiten. Es umfasse Themen wie Führungsentwicklung, Verbesserungen in der internen Kommunikation und Unterstützung des Teams. Geprüft werden auch organisatorische Anpassungen.

Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes würden keine weiteren Angaben zu einzelnen Personen oder «zu vertraulichen Detailbefunden» gemacht, heisst es in der Mitteilung weiter. Über die Umsetzung der Massnahmen und die Stabilisierung der Führung informiert das Departement zu einem späteren Zeitpunkt.

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