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Krones trotz Gewinn zu Jahresbeginn vorsichtig – Aktie im Minus

MÜNCHEN (awp international) – Der Getränkeabfüllanlagen-Hersteller Krones sieht trotz Rückkehr in die Gewinnzone grosse Unsicherheiten in seinem Geschäft und will sich mit einem Umbauprogramm wetterfest machen. «Es werden aber keine Standorte in Frage gestellt oder ein Stellenabbauprogramm bei der Stammbelegschaft gefahren», sagte Finanzvorstand Hans-Jürgen Thaus am Dienstag bei der Bilanzvorlage in München. In Zukunft wolle Krones seine Flexibilität erhöhen und mit individuell nach dem Baukastenprinzip hergestellten Maschinen seine Kosten senken. Über weitere konkrete Massnahmen will das Unternehmen in Zukunft berichten. 2009 hatte Krones mit seinem Sparprogramm rund 142 Millionen Euro eingespart.
An der Börse sanken die Aktien bis zum späten Mittag um 2,18% auf 42,55 EUR. Damit entwickelten sie sich in etwa mit dem Markt . Händler sprachen von Gewinnmitnahmen.
Die Oberpfälzer rechnen im Gesamtjahr mit einem Umsatzwachstum zwischen 10 bis 15% und einem Ergebnis im zweistelligen Millionenbereich. Auch 2011 sei eine weitere positive Entwicklung zu erwarten. In der Zeit zwischen Januar und März hatten die Auftragseingänge um fast ein Drittel und der Umsatz um mehr als zehn Prozent zugelegt. Unter dem Strich will Krones im laufenden Jahr den Verlust von 2009 in Höhe von 34,5 Mio EUR mindestens ausgleichen. Vergangenes Jahr war der Weltmarkt für Verpackungsmaschinen um rund ein Viertel weggebrochen und hatte Krones das erste Verlustjahr nach neun Rekordjahren in Folge eingebrockt.
Die angepeilten sieben Prozent Umsatzrendite werde das Unternehmen wohl erst wieder 2012 erreichen, sagte Thaus. Auch sonst glaubt Krones nicht an ein schnelles Anknüpfen an das Spitzenjahr 2008. «Wir müssen uns darauf einstellen, dass das Niveau des Boomjahres erst mittel- bis langfristig 2013/2014 wieder erreicht werden kann», sagte Thaus. Dabei werde Krones schneller als der Markt wachsen. Die langfristigen Wachstumstrends seien intakt. Unterdessen stieg die Auslastung wieder. Allerdings kämpft Krones weiter mit der Preiserosion in der Branche. «Es war blutig 2009», sagte Thaus. «Nun sehen wir eine Verbesserung auf einem niedrigen Niveau.» Der wirklich schlimme Preiskampf sei aber vorbei.
In der Zeit zwischen Januar und März hatte sich Trend steigender Auftragseingänge verstärkt. Auch das zweite Quartal werde vom Umsatz her deutlich über dem des Vorjahres liegen, sagte Thaus. Die Auftragseingänge stiegen im ersten Quartal um fast ein Drittel auf 550,4 Mio EUR. Der Umsatz kletterte um 10,6% auf 533,5 Mio EUR. Vor Steuern (EBT) erzielte Krones mit 13,2 Mio EUR wieder einen Gewinn. Vor einem Jahr hatte hier noch ein Minus von 4 Mio EUR gestanden. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 9,1 Mio EUR. Hier hatten sich die von dpa-AFX befragten Analysten einen leicht höheren Gewinn von 9,6 Mio erhofft. Mit den anderen Kennzahlen übertraf Krones aber die Schätzungen./stb/nmu/edh

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