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Eine eher ruhige Street Parade

Street Parade 2005: Mehr Versprechungen als Taten? Keystone

Die 14. Street Parade am Samstag in Zürich lockte auch dieses Jahr rund 1 Mio. Menschen an.

Trotz der ohrenbetäubenden Techno-Musik blieb die Stimmung weniger überbordend als in den Vorjahren, auch der Umzug kam weniger ausgefallen daher.

Die Wolken über der Stadt Zürich und Temperaturen um die 20 Grad konnten rund 1 Mio. Menschen nicht abhalten, am weltgrössten Techno-Event teil zu nehmen. Es wurde aber weniger nackte Haut gezeigt als in den Vorjahren – fast normal gekleidete Festbesucherinnen und –besucher dominierten das Bild.

Am Samstagnachmittag hatte sich das erste der 32 so genannten Love-Mobiles – Tieflader mit Soundsystem und Tanzfläche – in Bewegung gesetzt und im Schritttempo die 2,4 Kilometer lange Route um Zürcher Seebecken unter die Räder genommen.

Einen Platz auf der fahrbaren Disco liessen sich die Raverinnen und Raver bis zu 250 Franken kosten. Erst gegen 22.00 Uhr wurde das letzte Love-Mobile am Ziel erwartet.

Hundertausende drängten sich dicht zwischen den Love-Mobiles und tanzten zu den stampfenden Rhythmen, die aus Lautsprecherbergen dröhnten.

Keine Rekord-Parade

Die Parade 2005 mit dem Motto “Today ist tomorrow” geht nicht als Rekord in die Geschichte ein. Erinnerten frühere Paraden an brasilianische Karnevals, so begnügten sich 2005 viele Besucherinnen und Besucher mit kleinen Accessoires wie Federschmuck, Perücken oder bunten Halsbändern. Schrille Figuren in grossen Kostümen aus früheren Jahren waren weniger zu sehen.

In einem Interview mit dem Lokal-TV-Sender “Tele Züri” freute sich Street Parade-Präsident Michel Loris-Melikoff über das grosse Interesse an der Street Parade und die gute Stimmung. Deren nationale und internationale Ausstrahlung sei nach wie vor sehr gross.

Nach Schätzung der Veranstalter kamen auch 2005 rund ein Drittel der Teilnehmenden aus dem Ausland, vor allem aus Deutschland, aber auch aus Frankreich und Italien.

Sanität und Polizei zogen ebenfalls eine positive Bilanz. Die Sanität musste vor allem Bagatellverletzungen behandeln. Ferner ging die Polizei gegen einige Drogendealer vor. Ob die Messerstecherei am Samstagnachmittag am Hauptbahnhof mit einem Toten einen Zusammenhang mit der Parade hatte, ist unklar.

Über 100 Parties

Im Zürcher Hauptbahnhof war für die Zeit der Street Parade unter dem Namen “Mainstation” eine der grössten Tanzfläche für Raverinnen und Raver eingerichtet worden.

An über 100 weiteren Parties konnten Raverinnen und Raver nach der Street Parade ihre Tanzwut weiter ausleben. Bis in den Sonntag hinein befand sich die Limmatstadt damit noch im Ausnahmezustand.

swissinfo und Agenturen

Die 14. Street Parade lockte wiederum rund 1 Mio. Personen nach Zürich.

An der ersten Street Parade 1992 nahmen nur 1500 Menschen teil.

32 Love-Mobiles zogen ums Seebecken, ein halbes Dutzend davon aus dem Ausland.

Seit dem Ende der Love Parade in Berlin 2003 ist die Street Parade der weltgrösste Techno-Event.

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