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Expo.02 ohne «Lust und Lüge»

Für die rätoromanische Dach-Organisation Lia Rumantscha ist das Rätoromanische an der Expo untervertreten. http://www.liarumantscha.ch/

Wegen Geldmangel hat die künstlerische Leitung der Expo.02 das Sprachenprojekt "Lust und Lüge" gestrichen. Die Lia Rumantscha ist enttäuscht und wirft der Expo-Leitung mangelndes Interesse an einer gebührenden Vertretung der vierten Landessprache vor.

Die rätoromanische Dach-Organisation Lia Rumantscha (LR) bedauert, dass die Expo.02 das einzige Sprachenprojekt streicht, in das viel Energie gesteckt worden sei und das die künstlerische Leitung als qualitativ gut eingestuft habe, wie die LR am Donnerstag (23.08.) mitteilte.

In einem Brief an die LR hatte Martin Heller, künstlerischer Leiter der Expo.02, den Entscheid mit dem Fehlen von Sponsoren begründet.

LR kritisiert fehlendes Interesse

Die LR akzeptiere diesen Beschluss, auch wenn es hart sei, sagte Manfred Gross, Mitglied der Projektgruppe «Lust und Lüge». Die LR glaube aber nicht, dass es allein am fehlenden Geld gelegen habe. «Für uns ist klar, dass die Expo-Leitung nie wirklich gewillt war, das gesamtschweizerische Sprachenprojekt umzusetzen», so Gross.

So seien beispielsweise von der LR vermittelte potentielle Sponsoren von der Expo-Leitung überhaupt nie kontaktiert worden. «Wir werden das Gefühl nicht los, dass man uns im allerletzten Augenblick einfach vom Expo-Zug hat werfen wollen», erklärte Gross.

Bund will kein Geld locker machen

Auch der Bund hat der LR die finanzielle Unterstützung für das Sprachenprojekt entzogen. In einem Schreiben vom 20. August an die LR begründet das Volkswirtschaftsdepartement seinen Entscheid damit, dass es dem Bund nicht möglich sei, neben seinen eigenen Expo-Projekten noch weitere finanziell zu unterstützen.

Dennoch gelte nach wie vor das Anliegen, an der Expo.02 alle vier Landessprachen gebührend zu berücksichtigen. So sei das Romanische unter anderem in den Projekten «Aua extrema», «Nouvelle Destination» oder «Wer bin ich» mitvertreten. «Natürlich sind wir noch dabei, aber nicht so, wie es sich für eine Landessprache gehören würde», kommentiert die LR.

swissinfo und Agenturen

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