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Sainte-Croix, Mekka des Automaten und der Spieluhr

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Automaten, die schreiben oder zeichnen können, sind für die Besucher noch immer eine Attraktion. swissinfo.ch

Pilger oder Reisende, die der Via Francigena von der Kathedrale von Canterbury nach Rom folgen, reisen durch den schweizerischen Jura. Eine gute Gelegenheit, sich von den mittelalterlichen Kirchen ein wenig ab- und stattdessen der jüngeren Industriegeschichte zuzuwenden. Die Region Sainte-Croix beherbergt wahre Schätze der mechanischen Kunst.

Der schweizerische Teil der Via FrancigenaExterner Link beginnt in der Region Sainte-CroixExterner Link im Waadtländer Jura.

Externer Inhalt

Trotz der zurzeit in der Schweiz herrschenden Hitzewelle sind die Temperaturen hier nicht stickig, was für Pilger angenehm ist, die zu Fuss oder mit dem Fahrrad unterwegs sind.

Wir befinden uns in einer Höhe von mehr als 1000 Metern. Die Landschaft ist recht grün und die Hänge sanft abfallend, was für diese Jura-Hügelkette charakteristisch ist, die allgemein weniger aggressiv aussieht als die Alpen.

Industriezentrum

Inmitten von Wäldern und Weiden liegt Sainte-Croix. Diese mittelgrosse Ortschaft mit etwa 5000 Einwohnern sticht in dieser idyllischen Umgebung beinahe ein wenig hervor. Tatsächlich deuten viele Gebäude, die an Fabriken oder Werkstätten erinnern, auf eine intensive industrielle Aktivität hin.

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Aus Liebe zur Musikdose

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Der Erfinder war ein Genfer, und in der Calvin-Stadt wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts auch die ersten Musikdosen hergestellt. Das Prinzip ist immer das gleiche: Ein mit Stahlstiften bestückter Zylinder hebt während seiner Umdrehungen Stimmzähne an. Die so entstandenen Töne bilden die Melodie. Die Begeisterung war gross. Bald folgten Uhren, Schnupftabak-Dosen und andere Musik-Gegenstände.…

Mehr Aus Liebe zur Musikdose

Der Eindruck täuscht nicht. Sainte-Croix ist seit Jahrzehnten eine echte Drehscheibe der Schweizer Industrie.

Die industrielle Produktion ging seit den frühen 1980er-Jahren erheblich zurück, aber es gibt in der Region noch immer viele Handwerker, die sich auf Kunstmechanik spezialisiert haben, genauer gesagt auf Automaten, Musikdosen und sehr hochwertige Uhren.

Diese Mechanik-Kunst ist auch heute noch sehr lebendig, und sowohl die lokalen Behörden als auch die Handwerker setzen sich dafür ein, sie auch in Zukunft zu erhalten.

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Visuelles und akustisches Erlebnis

Dank des industriellen und handwerklichen Know-hows verfügt die Region über eine reiche Sammlung an mechanischen Objekten. Diese sind in zwei Museen zu sehen: dem Centre international de la mécanique d’art (CIMAExterner Link) und dem Musée BaudExterner Link.

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Die Originalität dieser beiden Museen besteht darin, dass diese nicht einfach nur statische Objekte präsentieren. Die Automaten werden regelmässig gewartet und sind in einwandfreiem Zustand, so dass sie den Besuchern und Besucherinnen ein visuelles und akustisches Erlebnis bieten.

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Die Besucher und Besucherinnen werden bald alle diese Objekte in den CIMA-Räumlichkeiten besichtigen können. Es gibt nämlich ein Projekt zur Zusammenführung des CIMA, dem Baud-Museum und dem Museum der Künste und Wissenschaften von Sainte-Croix.

Die Verhandlungen sind noch im Gange. Wenn alles wie geplant abläuft, könnte das Projekt im Laufe des Jahres 2020 Realität werden.

Via Francigena

Die Museen von Sainte Croix befinden sich auf der Route der Via Francigena.

Bei diesem kulturellen Pfad handelt es sich um eine antike Pilgerroute, die im Mittelalter von Canterbury nach Rom und dann nach Bari führte, um mit dem Boot ins Heilige Land zu fahren.

In der Schweiz erstreckt sich die Route über etwas mehr als 200 Kilometer zwischen den Regionen Saint-Bernard (Walliser Alpen) und Sainte-Croix (Waadtländer Jura).

swissinfo.ch publiziert regelmässig Berichte über Sehenswürdigkeiten auf dem schweizerischen Teil dieser Route.

(Übertragung aus dem Französischen: Sibilla Bondolfi)

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