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16 Kantone erwarten 2010 rote Zahlen

Die Schweizer Kantone haben bei der Budgetplanung für 2010 die anhaltenden Auswirkungen der Wirtschaftskrise fest mit eingerechnet. Für das kommende Jahr rechnen 16 der 26 Schweizer Kantone mit roten Zahlen.

Gemäss den Voranschlägen wird in der Kasse dieser 16 Kantone Ende 2010 ein Loch von insgesamt 1,55 Milliarden Franken klaffen, wie Berechnungen der Nachrichtenagentur SDA ergaben.

Verantwortlich dafür sind nicht nur Mindereinnahmen, etwa bei den Steuern, sondern nach wie vor auch hohe Investitionen mit dem Zweck, die Wirtschaft anzukurbeln.

Doch auch Ende 2010 wird die Krise noch nicht ausgestanden sein. «Wir stehen erst am Anfang einer sehr schwierigen Phase», sagte Christian Wanner, Präsident der kantonalen Finanzdirektoren (FDK), bereits im Oktober. Die Jahre 2011 und 2012 werden seiner Einschätzung nach noch viel grössere Probleme mit sich bringen.

Deutlich spüren die Kantone Zürich und Genf die Krise. Ihre Steuerkassen hängen besonders stark am Tropfen der Banken und anderer Grossfirmen. Weil diese Steuergelder momentan nur beschränkt fliessen, rechnen der Kanton Zürich mit einem Defizit von 685 Millionen und der Kanton Genf mit einem Fehlbetrag von 365 Millionen Franken.

Weniger anfällig sind Kantone wie Bern, Wallis oder Waadt, wo Schweizerische Bundesbahnen (SBB), Post und Bundesverwaltung für mehr Beständigkeit sorgen. Viele Kantone haben die fetten Jahre genutzt und gehen nun mit einem dicken Eigenkapitalpolster in die Krisenjahre.

Defizite budgetiert haben die Kantone Appenzell Ausserrhoden und Innerrhoden, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Genf, Glarus, Graubünden, Jura, Neuenburg, Schaffhausen, Schwyz, Solothurn, St. Gallen, Tessin, Zug und Zürich.

Mit einem Überschuss von gesamthaft 255 Millionen Franken rechnen Bern, Freiburg, Luzern, Ob- und Nidwalden, Thurgau, Uri, Waadt und Wallis. Ausgeglichen ist der Voranschlag im Kanton Aargau.

swissinfo.ch und Agenturen

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