Ein sechsköpfiges Team des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH) ist auf dem Landweg im haitianischen Erdbebengebiet eingetroffen. Auch am zweiten Tag nach der Katastrophe ist deren Ausmass noch unklar.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
2 Minuten
Die Experten mussten von der benachbarten Dominikanischen Republik auf dem Landweg nach Haiti reisen. Eine Landung auf dem Flughafen von Haitis Hauptstadt Port-au-Prince sei nicht möglich gewesen, da der Kontrollturm zerstört sei, erklärte SKH-Chef Toni Frisch am Donnerstagmorgen.
Hinzu kämen die schlechten Kommunikationsmöglichkeiten und die eingeschränkte Bewegungsfreiheit, vor allem bei Nacht.
Am Donnerstagvormittag ist in Zürich eine Maschine mit einer zweiten Gruppe von Schweizer Helfern gestartet. Unter den zwölf Personen befinden sich Spezialisten der medizinischen Nothilfe, der Versorgung mit Trinkwasser sowie Baufachleute, teilte das Schweizerische Aussenministerium (EDA) mit. Sie werden ebenfalls vom Nachbarland Dominikanische Republik nach Haiti einreisen.
Für Freitag wird gemeinsam mit dem Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) die Lieferung von Hilfsgütern vorbereitet. Dazu gehören Medikamente, Plastikplanen und Hygiene-Sets.
Auch am zweiten Tag nach dem schweren Erdbeben auf der von Armut geprägten Inselteil ist ein Überblick über die Situation kaum möglich. Der haitianische Präsident René Preval sagte dem US-amerikanischen Fernsehsender CNN, das Ausmass der Katastrophe sei noch nicht zu fassen. Wahrscheinlich seien tausende von Menschen ums Leben gekommen. Es sei aber noch zu früh, um eine genaue Zahl zu nennen.
Vor allem in der Millionenstadt Port-au-Prince, wohin sich in den letzten Jahren immer mehr der armen Landbevölkerung ansiedelt hat, herrschen chaotische Zustände. Tote konnten zunächst nicht geborgen werden, für zahllose Verletzte gab es keine medizinische Versorgung.
Die Schweizerische Spendenorganisation Glückskette kündigte für nächsten Donnerstag einen nationalen Spendentag für die Opfer der Erdbebenkatastrophe in Haiti an.
Derweil erhöhte sich der von Glückskette und Partnern gesprochene Betrag für die Soforthilfe auf rund drei Mio. Franken. Helvetas stellte am Donnerstagmorgen 300’000 Franken für die Erdbebenopfer zur Verfügung,
swissinfo.ch und Agenturen
Beliebte Artikel
Mehr
Swiss Abroad
So leben die Empfänger von Kinderrenten in Thailand
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch
Mehr lesen
Mehr
Duvalier-Gelder gehören definitiv Haiti
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Mit dem Entscheid aus Bellinzona ist eine Stiftung des kriminellen Clans von Ex-Diktator Jean-Claude Duvalier mit ihrer Beschwerde definitiv abgeblitzt. Die in Liechtenstein domizilierte Stiftung hatte die Herausgabe der Millionen an Haiti zu verhindern versucht. Gemäss früheren Zusagen soll das Geld haitianischen Hilfsorganisationen zukommen. Somit könnte das seit 1986 dauernde juristische Seilziehen um die Gelder…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Das Bundesamt für Justiz (BJ) hat die Herausgabe der Gelder angeordnet, wie es am Donnerstag mitteilte. Die haitianischen Behörden werfen dem ehemaligen Staatspräsidenten «Baby Doc» Jean-Claude Duvalier vor, von seinem Amtsantritt 1971 bis zu seiner Flucht nach einem Volksaufstand 1986 mit Hilfe seiner Entourage die Staatskasse geplündert und die veruntreuten Gelder über mehrere hundert Millionen…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Mehrere Erdbeben haben am Dienstag innerhalb weniger Minuten den verarmten Karibikstaat Haiti erschüttert. In der Hauptstadt Port-au-Prince stürzten zahlreiche Häuser ein. «Die Toten werden nach Hunderten gezählt werden müssen», sagte ein Arzt, der bei dem Erdstoss selbst verletzt wurde. Die Sprecherin einer katholischen US-Hilfsorganisation berichtete in Washington nach einem Telefonat mit einem Mitarbeiter in Port-au-Prince,…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Ein Soforteinsatzteam von Experten hat die Schweiz am Mittwochmorgen in Richtung Haiti verlassen. An Bord befanden sich drei Piloten, eine Pflegefachfrau sowie sieben Personen des Schweizerischen Roten Kreuzes, inklusive einem Arzt. «Ein zweites Team mit Spezialisten für Medizin, Wasser und Notunterkünfte wird morgen nach Haiti reisen», kündigte die Schweizer Aussenministerin Micheline Calmy-Rey an einer Pressekonferenz…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Das Ausmass der Verwüstungen ist noch unklar, doch es werden tausende Tote befürchtet. Das schlimmste Erdbeben seit zwei Jahrhunderten traf den Süden der Hauptstadt Port-au-Prince am Dienstag. Auch der Präsidentenpalast und das UNO-Hauptgebäude wurden zerstört.
Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch