Solon rutscht tief in die roten Zahlen – Preisverfall belastet
BERLIN (awp international) – Der Berliner Solarmodul-Hersteller Solon ist im vergangenen Jahr wegen des heftigen Preisverfalls und hoher Abschreibungen tief in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich musste das Unternehmen einen Nettoverlust von 276 Millionen Euro verbuchen, wie die im vergangenen Jahr aus dem TecDax abgestiegene Gesellschaft am Dienstag mitteilte. Vor einem Jahr hatten die Berliner noch einen Überschuss von 33 Millionen Euro erzielt. Der Umsatz brach trotz des durch den Preisverfall am Jahresende in Deutschland ausgelösten Solarboom um 57 Prozent auf 354 Millionen Euro ein. Die Aktie legte dennoch zum Handelsauftakt gut 4,5 Prozent zu.
Solon machte der Preisverfall, den das Unternehmen auf 30 Prozent bezifferte, schwer zu schaffen. So mussten die Vorratsbestände um rund 60 Millionen Euro abgewertet werden. Schon im Frühjahr hatte eine indirekte Beteiligung der Berliner in Frankreich Insolvenz angemeldet und zu Verlusten geführt. Insgesamt musste das Unternehmen 2009 auf Finanzanlagen und Beteiligungen 122 Millionen Euro abwerten.
Die Nettoverschuldung sank nur leicht um 9 Prozent auf 345 Millionen Euro. Die seit Monaten andauernden Gespräche mit den Banken über die Refinanzierung laufen derweil weiter. Das Unternehmen gab sich optimistisch, noch im ersten Quartal endlich einen Abschluss zu erreichen. Ende Januar hatte Vorstandschef Thomas Krupke seinen Hut nehmen müssen. Neuer Chef ist Stefan Säuberlich, der zuvor Finanzchef bei den Wadan Werften war./hosmen/nl/wiz