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Heute in der Schweiz

Liebe Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer

Die Schweiz ist bekannt für Ihre Präzision. Genau diese Eigenschaft hat zusammen mit der Innovation eines Schweizer Unternehmers und einer Firma namens Google aus Kalifornien zum Welthit Google Maps geführt. Des Weiteren erfahren Sie im heutigen Briefing was in der Schweiz politisch los war – ein Entscheid dürfte Sie besonders interessieren.

Herzliche Grüsse aus Bern

Person betrachtet Karte aus der Nähe
Keystone/Gaetan Bally

Die Schweizer Wurzeln von Google Maps.

Welche Route ist die schnellste? Wie lange ist das Café geöffnet? Wann kommt der Bus? Es gibt eine App, die alle diese Fragen beantwortet und noch viele mehr: Google Maps. Auch ich lasse mich sehr oft von dieser App durchs Leben führen, sei es im Alltag oder auf Reisen.

Haben Sie gewusst, dass hinter dem Erfolg von Google Maps die Schweizer Liebe zur Kartografie und ein Schweizer Unternehmer steckt? Meine Kollegin Sara Ibrahim ist dieser Spur nachgegangen und hat Erstaunliches entdeckt.

Ihr Artikel reicht von Henri Dufour, der Mitte des 19. Jahrhunderts die erste detaillierte Schweizerkarte erstellt hat über die Bedeutung von swisstopo, dem Bundesamt für Landestopografie, bis zu Samuel Widmann. Widmann ist ein Schweizer Unternehmer, der schon vor Google Maps das Ziel hatte, die Schweiz und die ganze Welt digital zu kartieren. Schon in den 1990er-Jahre fotografierte er aus fahrenden Autos, um digitale Karten zu erstellen. Er war so erfolgreich unterwegs, dass Google Maps auf ihn aufmerksam wurde und sein Unternehmen kaufte. Während die Schweizer Kartenzeichner der ersten Stunde ein möglichst genaues Abbild ihres Landes schaffen wollte, fügt Google den Karten noch diverse weitere Informationen dazu.

  • Lesen Sie hier im Artikel von Sara, was die Schweizer Kartografierer vor über 100 Jahren besonders gut konnten. Im Video sehen sie, wie beschwerlich ihre Arbeit damals war.
  • Bei swisstopoExterner Link können Sie online durch die verschiedenen Karten stöbern. Mir persönlich gefallen die historischen Karten am besten, auf denen sich allerlei alte Namen entdecken lassen.
  • Hier habe ich noch eine andere spannende Story aus der Schweiz für Sie: Kollege Jan Camenzind Broomby hat mit zwei Athleten gesprochen, die in die Schweiz geflüchtet sind und für das Refugee Olympic Team an den Olympischen Spielen in Paris teilnehmen wollen. Ich fand ihre Geschichten sehr ergreifend.

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Debatte
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Balz rigendinger
SWI swissinfo.ch

Muss die Schweiz an ihrer Beziehung zur Nato etwas ändern? Wie verteidigungsfähig ist sie? Befinden wir uns in der Vorkriegszeit?

In den letzten Monaten und Jahren sind an den Rändern Europas zwei Kriege ausgebrochen. Die Anspannung ist gross, Russland hat die Waffenproduktion hochgefahren, vor wenigen Tagen hat der Iran einen Drohnenangriff auf Israel gestartet. Europa bereitet sich auf eine längere Konfrontation mit Russland vor. Was bedeutet das für die Schweiz?

Über dieses Thema hat mein Kollege Balz Rigendinger in der neusten Ausgabe von Let’s Talk mit seinen Gästen gesprochen. Im Studio waren Elisa Cadelli, Präsidentin der Denkfabrik Foraus und Militärhistoriker Michael Olsansky. Und wie immer waren auch Auslandschweizer zugeschaltet, welche noch näher am Thema dran sind. Stefan Kuhl wohnt in Estland, das an Russland grenzt. Seine erste Überlegung nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine: “Sind wir gerüstet, um zu fliehen? Haben die Haustiere alle Impfungen und sind unsere Pässe gültig, ist das Auto parat?” Notfalls würde er mit seiner Familie in die Schweiz fahren.

Auch Christof Broger in Prag spürt die Angst. “Die Leute sind sehr besorgt, vor allem jene, die 1968 den Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts miterlebt haben.” In Tschechien lasse sich der Grad der Besorgnis auch an der massiven Zunahme von Erwerben von Waffenscheinen messen.

bundeshaus
Keystone/Peter Klaunzer

Kein eigener Wahlkreis für Auslandschweizer:innen: Nationalrat lehnt Motion ab.

Die Auslandschweizer:innen brauchen einen eigenen Wahlkreis. Das findet Nationalrat Jean-Luc Addor und hat deshalb eine entsprechende Motion eingereicht. Diese wurde jedoch in der aktuellen Sondersession vom Nationalrat mit 30 zu 152 Stimmen abgelehnt, auch der Bundesrat war dagegen, mit dem Argument, dass dies einer Verfassungsänderung bedürfte.

Meine Kollegin Katy Romy hat mit Addor ein Interview geführt. Der Politiker schlägt vor, die Zahl der Nationalrät:innen zu erhöhen, damit auch Vertreter:innen der Diaspora aufgenommen können und niemand seinen Platz aufgeben müsste. Die Auslandschweizer:innen sind für ihn vollwertige Schweizer:innen, die im Parlament physisch vertreten sein müssen. Damit stellt sich Adorr gegen seine eigene Partei, die rechtskonservative SVP, die kürzlich mit einer Kampagne gegen die Auslandschweizer:innen aufgefallen ist.

Auch die Auslandschweizer-Organisation (ASO) befürwortet die Schaffung eines Wahlkreises für Auslandschweizer. Eine Arbeitsgruppe befasst sich mit dieser Idee und wird am 11. Juli Ergebnisse präsentieren. “Wie wir bereits in der Vergangenheit feststellen konnten, zeigt die Abstimmung im Parlament jedoch, dass sich keine politische Mehrheit für einen Wahlkreis für die Fünfte Schweiz abzeichnet”, bedauert jedoch Präsidentin Ariane Rustichelli.

Eine Befürchtung, die sie mit dem Bundesrat teilt, ist, dass die Verbindung der Auslandschweizer:innen zu ihrem Heimkanton unter einem eigenen Wahlkreis leiden würde.

schild gegen nazis
Keystone/Georgios Kefalas

Hakenkreuze und andere Nazi-Symbole werden in der Schweiz strafbar.

Diese Motion dagegen wurde im Nationalrat mit grosser Mehrheit angenommen: Darin wird ein generelles Verbot von “rassendiskriminierenden, gewaltverherrlichenden oder extremistischen Symbolen” in der Schweiz gefordert. Dies ist auch ein Sieg für den Auslandschweizer-Rat, der sich in der Vergangenheit für das Verbot von Nazi-Symbolen eingesetzt hat.

Weil es in der letzten Zeit vermehrt zu antisemitischen Übergriffen gekommen ist, will Bundesrat Beat Jans zuerst ein Gesetz ausarbeiten, das die Verwendung von Nazisymbolen, also zum Beispiel des Hakenkreuzes, verbietet.

Bis jetzt war es in der Schweiz nur strafbar, die Symbole zu verwenden, um den Nationalsozialismus zu verherrlichen. Als Teil der persönlichen Meinungsäusserung war es bisher möglich, in der Öffentlichkeit den Hitlergruss zu zeigen oder Nazi-Symbole zur Schau zu stellen.

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